Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
5.1911/12
Seite: 332
(PDF, 169 MB)
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der Untersuchungen und Experimente der französischen Psychologen
und Physiker Baraduc, Blondlot, Charpentier, Darget etc. zu bestätigen
, doch davon ein ander mal.

Berichte über einige okkulte Erlebnisse.

Von E. Niemeyer.

Der im vorigen Jahre in Hannover verstorbene Herr Dr. W. A. Stille,
dessen Name wegen seines mannhaften Eintretens für die Abstinenz in
Wort und Schrift in Abstinentenkreisen allgemein bekannt sein dürfte, erzählte
mir vor etwa zwei Jahren von einem okkulten Erlebnis, welches
wegen der großen Klarheit des ganzen Sachverhaltes besondere Beachtung
verdient.

Als Herr Dr. Stille etwa 20 Jahre alt war, wurde ihm mitgeteilt, daß
in dem Befinden eines jungen Mädchens, mit welchem er von seiner ersten
Kindheit an durch feste Freundschaft verbunden war und welches seit
Jahren an einer unheilvollen Krankheit litt, plötzlich eine bedeutende Verschlechterung
stattgefunden habe, und daß der Eintritt des Todes im
Laufe der nächsten Woche erwartet würde.

Ich will nun hinzufügen, daß das Haus, welches den Eltern des
jungen Mädchens gehörte, nach ländlicher Sitte so gebaut war, daß ein
großer Korridor von der Haustür bis zur hinteren Wand des Hauses führte
und daß von diesem Korridor links und rechts Türen zu den einzelnen
Zimmern abgingen.

Herr Dr. Stille nun, der das junge Mädchen aufsuchen wollte, machte
sich voller Trauer auf den Weg — sein Vaterhaus lag übrigens nicht
weit vom Wohnhause der Eltern des jungen Mädchens — öffnete die
Haustür, und im selben Augenblicke, in welchem er den Korridor betrat,
kam das junge Mädchen, welches seiner Meinung nach auf dem Krankenbette
lag, ihn starr anschauend in weißem Gewände den Korridor entlang
, schritt auf eine Seitentür zu, die sich ganz in der Nähe der Haustür
befand, öffnete die Tür und war plötzlich verschwunden.

Herr Dr. Stille, der zuerst von dem Anblick wie gelähmt war und
der schon auf sie hatte zustürzen wollen, als sie die Tür öffnete, gewann
jetzt seine Fassung wieder. Er riß die Tür auf und stürzte ins Zimmer.
— Niemand war darin. Klopfenden Herzens eilte er durchs Zimmer hindurch
zur nächsten Tür und riß auch diese auf — fand aber nicht das
junge Mädchen, sondern dessen Angehörige, die gerade das Mittagbrot
einnahmen.

Er wurde zur Rede gestellt, weshalb er so lärmend ins Haus käme,
er wisse doch, welch trauriges Ereignis bevorstände, worauf Herr Dr.
Stille, ohne Glauben zu finden, in höchster Erregung das soeben Geschehene
erzählte. — Auf die Auseinandersetzung, die zu entstehen drohte, kam
der Vater hinzu, der bislang nicht im Zimmer gewesen war, und fragte,


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