Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
5.1911/12
Seite: 340
(PDF, 169 MB)
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340 -

Der Marszyklus.

Astrologische Betrachtung von Prof. Arminius.

Es geht ein Rauschen und Wogen durch den Aether das Weltenalls
; Millionen von Sonnensystemen, scheinbar unbeweglich im Firmament,
ziehen gleich leuchtenden Schwänen majestätisch dahin und umschweben,
in gigantischem elliptischem Ringe angeordnet, das Zentrum des Universums
einmal in 25 920 Jahren. Inmitten der funkelnden Himmelskörper
verfolgt auch unsere Sonne ihre Siegesbahn, umringt wie eine Königin
von ihren Planeten und deren Trabanten, und nach dem Willen des
Herrn dieser glänzenden Heerscharen setzen ewig wechselnde Konfigurationen
der Planeten geheimnisvolle Naturkräfte in Bewegung, die gleich
einer Weltenuhr die Veränderungen im Geschicke von Nationen, Ländern,
Städten bis herab zu Geschlechtern und einzelnen Menschen dem Wissenden
verkünden. Wie Meilensteine erscheinen eine Serie von 70 Sonnen-
und Mondfinsternissen, sich stets in jeder Periode von 649 Jahren an
denselben Daten der Monate wiederholend und wichtige Epochen in der
Entwicklung der Menschheit anzeigend, wie es an der Hand der Weltgeschichte
nachgewiesen werden kann. Gemäß der systematischen Anordnung
des Alls spezialisieren Zyklusse von 36 Jahren diese Epochen
und werden von den Planeten in gewisser Reihenfolge regiert So hatte
z. B„ der große Glücksplanet Jupiter den Vorsitz über den nach ihm
benannten Zyklus im vorigen Jahrhundert und prägte dieser Generation
eine bestimmte Charakteristik auf. Es war die gute, alte Zeit der Biederkeit,
einfacher Sitten und Lebensgewohnheiten, einer mächtig aufsteigenden
Welle der Empfänglichkeit und Begeisterung für alles Gute und Noble
in klassischer Architektur und Literatur, Kunst und geistigen Wissenschaften.
Es war die Zeit ruhiger Beschaulichkeit und Zufriedenheit, der Vorliebe für
Märchen, Blumensprache und Stammbuchverse, und die rastlose Jagd nach
dem Mammon hatte noch nicht begonnen. Doch nun kam die absteigende
Welle des nächsten Zyklusses, dessen vermehrte Intelligenz mit ihrer Verfeinerung
im Luxus und den Lebensgewohnheiten das ethische Gefühl verflachte
und den Sinn für das Materielle die Oberhand gewinnen ließ.

Die Generation des Merkurzyklusses zeigt in ihrer Selbverherrlichung
oft mit Stolz auf die ans Wunderbare grenzenden technischen Erfindungen
und Entdeckungen, die, lawinenartig anschwellend, im ersten Dezennium
des 20. Jahrhunderts ihren Höhepunkt erreichten und damit den
Zyklus zum Abschluß brachten. Jedoch diese einseitige Entwicklung
des menschlichen Intellekts in überhandnehmendem Schachergeiste, gepaart
mit raffinierter Genußsucht, gefährdet ernstlich das Gleichgewicht
sozialer Einrichtungen, indem jede kommerzielle, arbeitsparende Erfindung
unter den heutigen Verhältnissen nur ein Fluch für die Bedrückten ist
und den Kampf ums Dasein verstärkt. Doch schon beginnt es sich zu
regen, die Gegensätze verschärfen sich und allenthalben entstehen Gegenströmungen
und Reformbewegungen für Volkswohlfahrt, Erziehung, Vege-


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