Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
5.1911/12
Seite: 356
(PDF, 169 MB)
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sehen, daß diese Beobachtung durch die »animistische Leuchte« wunderbar
bestätigt und noch eingehend erklärt wird.

»Ein schwacher Sensitiver gewahrt an beiden Kristallpolen im
Dunkeln nichts als eine grauliche, unbestimmte Wolke, einen trüben
Schein inmitten der allgemeinen Fisternis. Ein Mittelsensitiver unterscheidet
, daß die Helle an einem Pole blaugrau und blau, am anderen
gelb und gelbrot ist, gerade wie seine rechte und linke Hand. Ein
höherer Sensitiver endlich erkennt, daß dieses Blau und Gelb nicht einfach
ist, sondern daß innerhalb desselben noch allerlei andere Farben: grün,
rot, orange, violett durcheinander zucken und jede der beiden Polflammen,
genauer genommen, buntes Aussehen besitzt. Dies muß indeß so verstanden
werden, daß diese letzteren nur als Nebenfarben, als untergeordnete
Farbenflecke in dem allgemeinen Blau des einen und dem allgemeinen
Rot des andern Pols auftreten.

Es war ein sensitiver invalider Matrose, Friedrich Weidlich, der
mich zuerst darauf aufmerksam machte, daß diese Farben nicht immer in
unruhigem Treiben durcheinander spielen, sondern daß sie sich ruhig
übereinander lagern und ordnen, wenn sie nicht durch den Luftzug
meiner Bewegungen und des Atems gestört und vermengt werden.

Als ich mich sodann nach der Lagerungsordnung erkundigte, erfuhr
ich, daß unten sich immer rot absetze, von vielem Rauch getrübt, auf
diesem brandgelb, dann hochgelb, darauf blaßgelb, sofort zeisiggelb, jetzt
grün erscheine, daß dies in blau übergehe, erst in helles, dann in dunkles,
und daß oben veilchenrot erscheine, was endlich in rauchigem Dunst
sich verliere und alles mit vielen kleinen helleuchtenden Fünkchen oder
Sternchen untermischt hat. Was ich von diesem Manne zuerst erfuhr,
das sagten mir seitdem viele Sensitive in tausend nächtlichen Versuchen.
Was aber ist dies anders als die Farbenordnung des prismatischen
Spektrums? Die Erscheinung einer lichten Iris in absoluter Finsternis,
was für ein wunderbarer Anblick! Alle Hochsensitiven schilderten ihn
als das Prachtvollste, das sie in ihrem Leben je gesehen hätten«.

.....Darauf setzte Reichenbach auf den Nordpol eines starken

Magnetstabs eine Eisenkappe mit zwei Zinken auf: »Nun sprangen Leuchten
aus beiden, aber aus der einen eine ganz blaue, aus der anderen eine
gelbrote. Endlrch setzte ich eine Kappe mit vier Zinken auf; jetzt zeigte
jede Zinke eine andersfarbige Leuchte: die erste trug ein blaues Flämmchen,
die zweite ein gelbes, die dritte ein rotes, die vierte ein weißlichgraues;
alle vier stiegen lotrecht nebeneinander von den vier Ecken des Magnetstabs
empor. Es war mir also gelungen, einige Farben dieser rätselhaften
- Iris von einander zu trennen und jede für sich von den anderen gleichsam
unabhängig aufzustellen.

Drehte ich den Stab langsam um seine Vertikalachse, so zogen die
Farben nicht mit ihm, sondern sie beharrten auf ihrer Stelle, und wenn
die Zinke mit dem ursprünglich gelben Flämmchen an die Stelle gelangt


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