Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
5.1911/12
Seite: 368
(PDF, 169 MB)
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Okkulte Umschau*



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Prophezeiung einer Zigeunerin. Ein Leser unseres Blattes schrieb uns: In
der Gegend von Fraustadt in Schlesien hat diesen Sommer (1911) eine Zigeunerin
folgende Prophezeiung gemacht: „Dieses Jahr ist heiß, das nächste Jahr (1912)
ist noch heißer, in Folge dessen wird große Not ausbrechen, die den Krieg unvermeidlich
macht."

Gedankenübertragung! Ein Leser unseres Blattes sandte uns folgenden Zeitungsausschnitt
: Seit einem halben Jahre liegt ein Preis von 20 000 Mk. in London
für den bereit, der den überzeugenden Beweis für die Möglichkeit der Gedankenübertragung
erbringt. Ein Kreis von Gelehrten hatte ihn ausgesetzt
, damit endlich den vagen und unwissenschaftlichen Theorien über diese Fragen
ein Ende gemacht werde. Es hat sich aber bisher noch kein Bewerber
gemeldet; selbst die Forscher, die ehedem behauptet hatten, unwiderlegliche
Beweise für das Vorhandensein jener Phänomene erbringen zu
können, hüllten sich in Schweigen. Nunmehr wird das Preisausschreiben in den
„Times" wiederholt und jedermann aufgefordert, über einen ihm bekannt gewordenen
Fall von Gedankenübertragung an Herrn Matthew J a r v i s, Rechtsanwalt in London
(4, Finsbury Square), zu berichten.

Wie wir nun hören, wird sich Herr Ralph Wintherry, der die Fähigkeit
besitzt Gedankenbilder zu sehen, um diesen Preis bewerben. Hoffentlich ist das
Preisrichterkollegium ehrlich genug, um sich durch eben Genannten überzeugen zu
lassen, daß es nicht nur eine „Möglichkeit der Gedankenübertragung" gibt, sondern
daß dieselbe tatsächlich existiert. Wissenschaftlich bewiesen ist ja diese Sache schon
lange. In neuester Zeit z. B. durch die Experimente und Abhandlungen des russischen
Arztes Dr. Naum K o tik. Des weiteren durch die vorzügliche Schrift
unseres geschätzten Mitarbeiters Robert Sigerus: „Die Telepathie". Wer
nach Lesen dieses Buches noch an der Existenz einer Telepathie zweifelt, beweist
nur, daß er selbst nicht logisch denken will oder kann.

Vom Teufel geholt! Aus Luttenberg in Steiermark machte heuer im
September folgende Geschichte die Runde durch alle österreichischen Zeitungen:
In einem ungarischen Nachbardörfchen droschen (diesen Sommer 1911) Feldarbeiter
auf offener Lehmtenne. Einem der Arbeiter wurde die Sonnenhitze unerträglich und
er warf fluchend den Dreschflegel weg. Da sich begreiflicherweise die Sonne nicht
sogleich hinter eine Wolke versteckte, nahm der Aufgebrachte eine Pistole und schoß
gegen die Sonne. Entsetzen ergriff die Umstehenden, als beim dritten Schusse dem
verwegenen Schützen die Waffe entsank und er von Satans unsichtbarer Hand ergriffen
und der Sonne zu gehoben wurde. Nach wenigen Tagen wurde bei Warasdin
eine bereits in Verwesung übergegangene Leiche gefunden, in der die Leute jenen
Knecht erkannt haben wollen, der ob seines Frevels vom Teufel geholt wurde." —
Wir geben selbstredend diese merkwürdige Geschichte mit aller Reserve wieder.
Es braucht ja nicht der Teufel persönlich den Frevler geholt zu haben, möglicherweise
handelt es sich um magische Wirkung der Selbstverlluchung, wodurch
Levitation erzeugt wurde, die aber vielleicht durch plötzliche Furcht des Frevlers
unglücklich endete.

Ein psychologisches Rätsel. Wenn es noch eines Beweises dafür bedarf, daß die
menschliche Persönlichkeit ein von dem eigentlichen Wesen des Menschen ver-


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