Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
5.1911/12
Seite: 392
(PDF, 169 MB)
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Flinte und sein wilder Blick versetzte mich in Schrecken. »Mach', daß
Du fort kommst,« sagte ich, »ich liebe die Feuerwaffen nicht.« Und er
ging. Aber er kam wieder und jetzt ist er mit Ihnen gekommen. Er
ist nicht bewaffnet und sein Blick ist nicht mehr wild. »Soll ich ihm
erlauben zu bleiben?«

»Gewiß«, antwortete ich (Stead), »glauben Sie, daß Sie ihn photo-
graphieren können?

»Ich weiß es nicht«, sagte der Alte; »ich werde es versuchen«.
Ich setzte mich nun vor das Objektiv und der Photograph stellte den
Apparat ein. Ich konnte niemand sehen, aber ehe er die Platte fortnahm,
fragte ich: »Sie haben unlängst mit ihm gesprochen. Können Sie jetzt
auch mit ihm reden?» »Ja, er steht immer hinter Ihnen.« — »Wird er
Ihnen antworten, wenn Sie ihn fragen?« — «Ich weiß es nicht, ich will
es probieren.« »Fragen Sie ihn um seinen Namen.« Der Photograph
schien die Frage mental an jenen zu stellen und auf Antwort zu warten.
Dann meinte er: »Er sagt, daß erPiet Botha heiße.«

»Piet Botha«, entgegnete ich zweifelnd. Ich kenne einen Philipp,
einen Louis, einen Christian und was weiß ich wieviel andere Botha,
aber von diesen Piet habe ich nie sprechen hören.« — »Er sagt, das sei
sein Name«, antwortete der Alte mürrisch.

Als er die Platte entwickelte, sah ich hinter mir einen großen, struppigen
Kerl stehen, der eben so gut ein Bure wie ein Muschick (russischer
Bauer) sein konnte. Ich sagte nichts, sondern wartete bis zum Ende
des Krieges. Als dann General Botha nach London kam, sandte ich ihm
die Photographie durch Vermittlung M. Fischers, des jetzigen Premierministers
des Orangestaates. Nächsten Tag besuchte mich M. Wessels,
der Delegierte eines anderen Staates. »Wo haben Sie die Photographie
her, welche Sie M. Fischer gegeben haben?« fragte er. Ich berichtete
genau, auf welche Weise dieselbe in meinen Besitz gekommen sei. Er
schüttelte den Kopf. »Ich glaube nicht an Revenants, aber sagen Sie
mir ernsthaft, woher kommt das Porträt: dieser Mann da hat William
Stead niemals gekannt, er hat niemals England betreten.«

»Ich habe Ihnen gesagt«, entgegnete ich, »wie es war, und Sie können
mir nicht glauben, aber warum ereifern Sie sich?«

»Weil dieser Mann zu mir verwandt war; ich habe sein Porträt zu
Hause.« — »Wahrhaftig«, rief ich aus, »er ist tot?« »Er war der erste
Burenkommandant, der bei der Belagerung von Kimberley fiel ... Petrus
Botha,« fügte er bei, »aber wir nannten ihn kurz Piet.«

Die Photographie blieb in meinem Besitz. Sie wurde auch von den
andern Delegierten der Freistaaten identifiziert, die Piet Botha gekannt
hatten. Hier wird durch Telepathie nichts erklärt. Auch kein Betrug ist
hierbei. Es ist einfacher Zufall, daß ich den Photographen bat, zu versuchen
, ob der Geist seinen Namen geben würde. Soweit ich mich über-


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