Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
5.1911/12
Seite: 403
(PDF, 169 MB)
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gung inbezug auf die Christus-Erscheinung zu demselben Ergebnis. —
Man würde sich dann allseitig darüber klar werden, daß die jetzige Erkenntnis
des Christus alles überragt, was die Welt bisher von Christus
wußte, und daß der Geist der Wahrheit nicht der Geist des alten Rosen-
kreuzertums noch der des Christentums früherer Jahrhunderte ist, sondern
der Geist dessen, der die Worte sprach: »Ich bin bei Euch alle Tage
bis ans Ende der Welt.«*)

Wissenschaft, Okkultismus und prophetisches

Hellsehen (Vorausschauen).

Von Robert Sigerus. (Fortsetzung.)

Bekanntlich hat Euripides erklärt, daß derjenige, der gut mutmaßen
könne, der beste Wahrsager sei. Hiergegen hat sich Plutarch gewendet,
indem er sagt, daß Euripides irre, denn ein derartiger Wahrsager sei
blos ein gescheiter Mann, welcher der Leitung seines Verstandes und
den Gründen der Wahrscheinlichkeit folgt. Das Vermögen der Weissagung
aber sei an sich »gleich einer unbeschriebenen Tafel ohne Vernunft
und ohne Bestim mung, aber doch gewisser Vorstellungen und Vor-
empfindungen fähig und erreiche das Zukünftige ohne alle Vernunftschlüsse
, vornehmlich aber dann, wenn die Seele aus dem Gegenwärtigen
ganz herausgesetzt wird. Dies geschieht durch eine besondere
Beschaffenheit und Stimmung des Körpers.....«**)

Wie kann man sich nun die Möglichkeit eines solchen Vorausschauens
klar machen? Wir haben bekanntlich schon einige vorzügliche
Werke, die die Frage des zeitlichen Hellsehens eingehend theoretisch
erörteren. So du Preis Werk »Die Entdeckung der Seele durch die
Geheimwissenschaften« (2. Band, I. Abschnitt »Das Fernsehen in Zeit
und Raum«) und das neuere Werk von Dr. W. Bormann »DieNornen:

*) Aus diesen Worten Christi spricht aber in erster Linie seine allumfassende,
grenzenlose Liebe. Deshalb wird es wohl unmöglich sein, den Geist Christi in trockener
Erkenntnis zu ergründen. Tolstoy hat sich über das Christus-Problem in den letzten
Tagen (knapp vor seiner Flucht) zu seiner Lieblings-Nichte Gräfin Nastasia Tolstoy wie
folgt geäussert: »Das Gehirn ist nicht der Hauptfaktor unseres physischen Selbst, das
Hauptorgan ist das Herz. Das Herz ist der Brennpunkt des menschlichen Lebens,
durch das Herz wird das Einzelwesen mit Gott vereinigt. Dies ist die Dreieinigkeit:
Ich — Menschheit — Gott. Diese sind untereinander etwa so vereint und wirken so
zusammen, wie die Hände, das Gehirn und das Herz. Die Hände handeln, das Gehirn
erleuchtet, das Herz dirigiert. Die Menschen, die Christus allein durch
den Verstand zu verstehen suchen, irren ungeheuer. Er kann nur durch
das Herz verstanden werden.« (Anmerkung der Schriftleitung.)

**) Nach Karl Kiesewetter, Geheimwissenschaften. — Synesios, Bischof von
Ptolemais, Schüler der Hypathia, sagt: »Du wirst ja wohl eingeweiht sein in das Geheimnis
, wonach die Seele über zwei Augenpaare verfügt, von welchen das untere sich
schließen muß, wenn das obere sieht, und wenn dieses sich schließt, die Reihe des
Sicheröffnens an jenes kommt«. (»Der Aegypter und die Vorsehung«.)

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