Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
5.1911/12
Seite: 415
(PDF, 169 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zb_okkultismus1911/0421
415 —

belehren zu können, so halte ich doch meine Erfahrungen derzeit noch
für ungenügend und könnte die spiritistische Magie erst in Angriff
nehmen, wenn ich in die glückliche Lage eines Crookes käme, dem sich
ein ausgezeichnetes Medium für jahrelange Experimente freiwillig zur
Verfügung stellte. Vorläufig habe ich mich begnügen müssen, meine
Untersuchungen mit dem Nachweis eines Astralleibes abzuschließen, und
weil der magische Agent mit dem spiritistischen identisch ist, erfährt
das große Rätsel, welcher Art unser künftiges Leben sein wird, durch
das Studium der magischen Phänomene wenigstens eine teüweiss Beantwortung
. Bei meiner Beschränkung auf die gesicherten Resultate ist es
freilich nicht viel, was ich dem Leser in Bezug auf jenes Rätsel bieten
kann. Aber welche Weltanschauung vermag über das künftige Leben
mehr und mit größerer Sicherheit auszusagen? Kein religiöses und kein
philosophisches System. Ich beanspruche aber auch nur das Verdienst,
eine Dunkelheit in Halbdunkel verwandelt zu haben.

Wir Menschen rühmen uns, vor dem Tierreich ein auszeichnendes
Merkmal zu besitzen: das Sebstbewußtsein, und der Philosoph, so heißt
es, sei unter Träumern der Wachende. Er sollte es allerdings sein.

Davon könnte aber ernsthaft erst die Rede sein, wenn er sich auch
der Existenz seines inneren Menschen bewußt wäre und dessen Kräfte
kennen würde, die im künftigen Leben eine Rolle spielen. Daher schickt
es sich für den Philosophen nicht, daß ihm der Tod ein Sprung in die
Finsternis sei.

Partenkirchen im Juli 1897. Carl du Prel.

18. Postkarte.

(München, 25. 12. 97.)

Die »Magie« wird zwar demnächst im Manuskript fertig werden,
ich habe aber noch keinen Verleger. Der Auf erst.- Artikel ist nur
in Aussicht genommen, noch nicht geschrieben. Es ist mir aus
Gründen der Verlegerei die Arbeit so verleidet, daß ich mich nach
dem definitiven Streusand sehne. Auch die »Levitation« liegt noch
immer bei der »Zukunft«. Wenn man so wenig in seine Zeit paßt,
wozu sich auch noch plagen? Alles Gute zum neuen Jahr.

Semper idem. du Prel.

Anmerkung: »Ohne Kenntnis der modernen Mystik versteht man
die ganze Bibel nicht«, sagt du Prel irgendwo im 2. Bande seiner »Studien«,
und so hatte er mir im April 1897 in Baden die Absicht geäußert, über
Jesu Auferstehung und nachheriges Wandeln einen Aufsatz zu schreiben.
Dieser ist mit dem obigen »Auferst.-Artikel« gemeint. Wie sehr du
Prel die okkultistische Unwissenheit der meisten Theologen bedauerte,
geht auch aus seinem am 8. 8. 97 von Partenkirchen aus an mich gerichteten
12. Briefe hervor. Ich selbst bin nur durch den Okkultismus


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zb_okkultismus1911/0421