Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
5.1911/12
Seite: 419
(PDF, 169 MB)
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instrument darstellen. Möge es sodann kräftig die sensitiven Nerven
unterstützen, ein Symbol der so sehr zu ersehnenden Verbrüderung
zwischen induktiver und autopsychischer Forschung!

V.

Reichenbach selbst hatte keine Wirkung des Nordlichts auf die
menschlichen Nerven vermutet;*) dagegen erinnere man sich aber an die
Schilderung von Obalski's Alaskaerlebnissen eingangs dieser Studie!

Das Vorherrschen der rötlichen Färbung und das fast gänzliche
Fehlen von Blau stimmt prächtig mit dem »odischen Faktum«, daß der
südweisende Magnetpol, [der mit dem magnetischen Erdnordpol
von gleicher Modalität ist] rot polare (animonegative) Polarität besitzt,
weshalb auch das Nordlichtsspektrum vorwiegend in »rötlicher Tinte«
leuchtend erscheint. Nun aber ist die allgemeine Wirkung des
negativen oder rotpolaren Animismus auf den ganzen Körper, vor
allem, wenn es sich um größere Massen handelt, immer »tonisch«,
erregend, krämpfeerzeugend; also kein Wunder, wenn so nahe
dem Nordpol befindliche Menschen und Tiere in dieser Weise krankhaft
affiziert wurden, so oft das Polarlicht aufflammte. Ich bin überzeugt, daß
das Südpolarlicht im Gegenteil Paralyseerscheinungen als seine
physiologischen Wirkungen hervorbringen wird, dagegen Kontrakturzustände
aufheben müßte. Jedoch sind mir bisher noch keine Berichte
hierüber zur Kenntnis gekommen.

Es ist klar, daß auch die polaren odischen Zonen, die von Magnetpol
zu Magnetpol den Erdball umziehen — mit analoger Anordnung
wie die farbigen Kugelzweiecksflächen an Reichenbachs influen-
zierter Terelle — ihren mächtigen Einfluß auf die gesamte Welt der
Lebewesen unseres Planeten ausüben müssen.

Wenn der alte Darwin ebenso wie der neuere Zoologe Schneider
vergebens nach einer Erklärung für gleiche Erscheinungen suchten, so ist
jetzt die aktuelle Forschung sicherlich auf dem besten Wege, wie Dr. Max
Ettlinger im »Hochland« ihre neuesten Anschauungen zusammenfaßte:

»Die umfassendsten Versuche, die wir bisher über das Fernorientierungsvermögen
einer Tierart besitzen, beziehen sich auf die Brieftaube,
da man bekanntlich bei diesem Tiere seinen sicheren Richtungssinn längst
zu praktischen Zwecken verwertet.

Vergeblich hat man versucht, diese merkwürdige Fähigkeit der
Brieftaube aus einem besonders scharfen und getreuen Gedächtnis für
die einmal aufgenommenen Gesichtswahrnehmungen oder für die einmal
vollzogenen Muskelbewegungen zu erklären. Alle derartigen und manche
ähnlichen Erklärungen scheitern schon an der Tatsache, daß die Brieftauben
— wie öfters auch Hunde und Katzen — auch aus ferngelegenen

0 Vergl. § 586.

27*


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