Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
5.1911/12
Seite: 420
(PDF, 169 MB)
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Gegenden sich einfinden, in die sie zum ersten Mal unwissentlich versetzt
worden sind, da sie nämlich auf dem Hintransport schliefen oder
narkotisiert waren; und ferner an der Tatsache, daß der Rückweg häufig
keineswegs die genaue Umkehr des Heimwegs darstellt, sondern auf ganz
anderer und dann zumeist direkterer Linie erfolgt. Eine wohl abschließende
Aufklärung dieses seltsamen Phänomens ist nun dem französischen
Brieftaubenspezialisten A. Thauzies geglückt.

Er hat auf dem vorjährigen Genfer internationalen Psychologenkongreß
zusammenfassend über seine 23 jährigen Erfahrungen und Beobachtungen
berichtet, die ihn zu dem zwingenden Schlüsse führen,
daß den Brieftauben eine eigene Sinneswahrnehmung der erdmagnetischen
Strömungen eigen ist. Dafür spricht schon die verschiedenartige
und mehr oder minder leichte Absolvierung einer Flugstrecke
je nach der gewählten Himmelsrichtung; dafür spricht die Möglichkeit
raschen Etappenfortschritts — bis zu 100 Kilometer ohne Unterbrechung
—, wenn die Tiere einmal auf eine bestimmte Flugrichtung
dressiert sind; dafür spricht die dem Erdrelief getreulich folgende Höhe
ihres Flugs (durchschnittlich hundertfünfzig Meter über dem Boden) und
dafür sprechen am allermeisten die Störungs- und Ausfallerscheinungen
bei ungünstiger Witterung oder zur Zeit des Mondwechsels. Man
könnte ja zunächst die Hinderlichkeit von Nebel und Regen auch auf
die behinderte Gesichtswahrnehmung zurückführen. Dem stehen aber
augenfällige Fehlschläge von Flugveranstaitungen auch bei klarstem Himmel
entgegen. So sind z. B. am 22. Juli 1906 und mehr noch am 18. August
1907 die Ergebnisse zahlreicher Brieftaubenflüge verblüffend schlecht gewesen
und weder die besten Kenner dieser Tiere noch die zu Rate gezogenen
Astronomen und Meteorologen wußten sich dies zunächst zu
erklären. Erst die Erkundigung bei dem Spezialisten Marchand ergab
den Aufschluß, daß gerade an diesen beiden Tagen eine besondere
elektrische Spannung der Atmosphäre bestand, die durch magnetische
Stürme sich verriet. Mit dieser Beobachtung würde die Tatsache
übereinstimmen, daß mit der starken Zunahme der drahtlosen
Telegraphie die Zuverlässigkeit der Brieftaubenflüge bedeutend
abgenommen hat.«

Zweifellos wirken hier nicht die erdmagnetischen Zonen durch ihren
Magnetismus und die elektrischen Spannungen nicht durch Elektrizität
direkt, sondern beide in ihrer Transformationsform als »Animismus«
oder »Od«. In zahllosen Experimenten ist diese Transformation mit ihren
spezifischen Wirkungen auf den sensitiven Organismus von Reichenbach
und Durville erprobt worden.

Nach Dr. Ettlinger ergaben »auch die Eperimente, welche mit Ratten
und Mäusen gemacht wurden, Resultate, die nicht anders als durch einen
»erdmagnetischen Sinn« dieser Tiere zu erklären sind.


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