Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
5.1911/12
Seite: 454
(PDF, 169 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zb_okkultismus1911/0460
Da ist es wohl sehr zweckmäßig vorerst daran zu erinnern, daß diese
Versuche von Kilner, solange das menschliche Auge das Hauptüberprüfungsmittel
bleibt (denn die chemischen Schirme Kilners
stellen gewissermaßen nur ein künstliches Reizmittel dar, um die Netzhaut
des Auges zur Wahrnehmung bisher unsichtbarer Strahlen zu befähigen
), es nie gelingen wird, von allen Beobachtern ein absolut
gleichartiges Urteil über die subjektiv wahrgenommenen
Erscheinungen zu erhalten. Man sollte raeinen, daß dies eine für
denkende Menschen selbstverständliche Sache ist, aber wir werden es
von Seite unserer Gegner nur zu oft noch erleben, dass, weil ihre eigenen
Augen oder die ihres nächstbesten Versuchsobjektes nicht sofort vermittelst
der chemischen Schirme die Aura des Menschen sehen konnten,
sie nun sogleich über die ganze Entdeckung Kilners den Stab brechen
und alles für Schwindel oder Täuschung erklären. Darauf müssen wir
Okkultisten solange gefaßt sein, bis es möglich sein wird, die Aura einwandfrei
zu photographieren oder bis es chemische Schirme gibt,
die bei etwa 95°/o der Versuchspersonen derartig gute Resultate geben,
daß man von Zufall oder Selbsttäuschung dabei so wenig sprechen
kann, wie heute vor den Erfolgen der Wünschelrute auch die Skeptiker
ihre Segel streichen müssen.

Also sieht nicht jedermann sofort mittelst der Kilnerschirme die
menschliche Aura? wird der Leser fragen. — Darauf kann der Schriftleiter
vorläufig nur antworten, daß derselbe auf Grund seiner eigenen
Experimente mit den Kilnerschirmen (welche Experimente jedoch
in Anbetracht der relativ zu kurzen Versuchszeit, die ihm bisher zur
Verfügung stand, keineswegs den Anspruch auf Vollkommenheit beanspruchen
können) zur Ueberzeugung gekommen ist, daß ein gewisser
Grad von Sensitivität im Sinne Reichenbachs erforderlich ist, damit man
sofort mit Hilfe der Spektauraninschirme die menschliche Aura sehen
kann. Beiläufig 50°/o der Versuchspersonen werden beim ersten in die
Hand nehmen der Kilnerschirme nichts sehen. Schuld daran mögen ihre
eigenen Augen, Mangel an Sensitivität, ungeschulter Blick für das Phänomen,
ungünstige äussere Verhältnisse, wie unrichtige Beleuchtung, zu schwach
leuchtende Aura der zu untersuchenden Person usw., sein. Man sieht,
der Fehlerquellen gibt es genug bei diesen anscheinend so
einfachen Experimenten. Darauf hat aber Dr. Kilner in seinem
Buche natürlich selbst hingewiesen. Manche Augen werden erst nach
und nach durch die Spektauraninschirme befähigt, die zarten Lichtphänomene
der Aura beobachten zu können. Allerdings sah der Schriftleiter auch eine
Beobachterin, die am Ende der ersten Untersuchungsstunde bereits in
der Lage war, ohne jedweden Schirm die Aura wahrnehmen zu können.
Ein Fall, der nach Kilner im allgemeinen erst nach einer Reihe von Experimenten
eintritt. Ebenso sicher wird es Menschen geben, die überhaupt
nie vermittelst der heutigen Spektauraninschirme die Aura sehen


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