Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
5.1911/12
Seite: 460
(PDF, 169 MB)
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richteter Taten. In der letzten Phase aber wird der leichter gewordene
Schlaf geeigneter zu bedeutungsvollen, Charakter tragenden Träumen.
»Manchmal«, sagt Reghent, »habe ich einen so leichten Schlaf, daß ich,
obwohl schlafend und träumend, die Gegenstände im Zimmer unterscheiden
kann und das Sprechen von nahen und fernen Personen höre.
Ich vermag Wahrnehmungen von dem außerhalb liegenden Raum in
mich aufzunehmen. In diesem Zustand arbeitet die Seele tatsächlich auf
einem viel angenehmeren Plan als im normalen, der durch die Materie
behindert und bedrückt ist. In eben dieser letzten Phase des Schlafes
gelang es mir, eine Menge von nützlichen Beobachtungen zu sammeln«.

Der Autor glaubt auch sichere Beweise für die Existenz der Seele
und ihre Autonomie während des Schlafes erhalten zu haben. Es scheint,
daß ihm das Phänomen der Exteriorisation gelungen ist, wenigstens berichtet
er, daß er während des Schlafes das Bewußtsein hatte, sich außerhalb
des Körpers und in einer gewissen Entfernung von demselben zu
befinden. Er konnte den Körper betrachten, wie irgend einen anderen
Gegenstand. Er glaubte zwei Körper zu besitzen, und das ist merkwürdig
— je mehr er sich dem physischen Körper näherte, desto unangenehmer
war ihm die Empfindung, als ob derselbe von einer dichten
Atmosphäre umgeben wäre; je mehr er sich aber zurückzog, desto angenehmer
und leichter wurde das Leben.

Bald kam R. so weit, daß er (exteriorisiert) auch seine Umgebung
erkennen konnte; er sah die Möbel und Hausgeräte und den ganzen
Raum; er hörte auch das Ticken der Uhr. Er konnte das Experiment
wiederholen und stellte dabei die Anwesenheit von unsichtbaren
Wesen fest, welche er sprechen hörte. Es gelang ihm diese Stimmen
mitbeiden Körpern aufzufassen. »Was ich«, sagt R., »durch den psychischen
Körper aufnahm, konnte ich leicht Silbe für Silbe erfassen, die ganze
Rede. Wenn aber die Aufnahme vorherrschend durch die gröberen
Organe des physischen Körpers geschah, schien die Rede, obgleich im
selben Tone fortgeführt, mehr lärmend, gleich dem Reden von Personen,
die sich ins Ohr sprechen.

Später kam es zur Translation seiner geistigen Persönlichkeit in
die Ferne. Er nahm als Augenzeuge an Geschehnissen teil, besuchte
fremde Städte und Länder und sah dort Dinge, welche er später zu
seiner größten Ueberraschung als wirklich vorhanden feststellen konnte.
So sah R. einmal im Geiste den Bruch eines großen Wasserleitungsrohres
seiner Stadt. Die Stunde der Vision, der Ort des Ereignisses,
die Ueberschwemmung, welche die Passanten zwang vorsichtig zu gehen
und die Frauen die Kleider zu schürzen, alles entsprach der Wirklichkeit,
wie Augenzeugen bestätigten.

Merkwürdig ist, daß R. die Tatsache der Translation der Seele im
Schlafe, d. h. ihrer Entfernung, während der physische Körper im Schlafe
liegt, auch bei anderen Personen feststellen konnte. Er berichtet: »Eine


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