Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
5.1911/12
Seite: 466
(PDF, 169 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zb_okkultismus1911/0472
— 466 —

Was denkt man denn eigentlich? — Glaubt man denn, daß jeder
akademische Lehrer der Medizin die Fähigkeit hat auf diesem Gebiete
der okkulten Biologie mit Erfolg zu arbeiten ? Gar nicht daran zu denken !
So wenig, als etwa du Prel in der Lage gewesen wäre trotz seiner unbestrittenen
Geistesfähigkeiten z. B. cellularphysiologische Untersuchungen
zu machen. Mit Intuition löst man keine Probleme des experimentellen
Okkultismus, aber die Intuition gibt denen, die sie besitzen,
den Weg, die Methoden, auf welchen sie zum Ziele gelangen können.

Man gebe doch endlich die Behauptung auf, daß alle Mediziner
sich vor den okkulten Dingen die Augen verbinden. Es ist doch nicht
wahr! Der Verfasser dieser Zeilen beherrscht die okkulte Literatur nach
allen Richtungen, in allen Sprachen ganz genau, aber auch er ist bis
heute nicht in der Lage über Hellsehen das letzte Wort zu sprechen,
weil er nie etwas gesehen hat trotz aller aufrichtigen Bemühungen und
sich auf Autoritätsglauberei unter keinen Umständen einlassen kann und
will*) Der Okkultismus ist keine Kirche mit Dogmen, sondern
Geheimwissenschaft, geheim, weil sie eben noch nicht verstanden
wird. Soweit sie verstanden werden kann, ist sie aus dem Rahmen der
Geheimwissenschaft ausgeschieden. Das kann z. B. bei der Forschung
über den Fluidalkörper über Nacht geschehen.

Der Zweck dieser Zeilen ist nun der, die Leser dieses Zentralblattes
aufzufordern dahin zu wirken, daß Herr Dr. Baraduc**) veranlaßt wird,
seine Experimente vorzuführen, wenn auch nur vor einem engeren Kreise,
z. B. in Leipzig.

Verfasser hat sich bemüht, die Adresse des Herrn zu erfahren, um
mit ihm direkt ins Einvernehmen zu treten; es ist ihm nicht gelungen, ebenso
wenig als es ihm gelungen ist, die Schriften, welche in dem Zentralblatt
genannt wurden, auf dem Wege des Buchhandels im Original zu
erhalten.***) Auf Zeitungsberichte kann der Forscher nichts geben. Wer
selbst wissenschaftlicher Schriftsteller ist, der weiß, wie aus einem Kreis
im Original in der Presse ein Viereck gemacht wird und umgekehrt.

Es kann doch nicht schwer fallen die Mittel zu beschaffen, welche
notwendig sind, um eine Wiederholung der Experimente mit dem
exteriorisierten Fluidalkörper des Mediums zu demonstrieren.

Derartige Prozesse können nicht nur ein einziges Mal gelingen.

*) Das ist an und für sich gewiß sehr richtig und löblich. Trotzdem bewies
Freiherr v. Reichenbach, daß ein zielbewußter Forscher auch aus Aussagen Anderer
äußerst wertvolle okkulte Gesetze und Naturerscheinungen feststellen konnte. Freiherr
v. Reichenbach konnte bekanntlich keine einzige der odischen Lichterscheinungen
, welche seine „Sensitiven" beschrieben, selbst wahrnehmen.

**) Dr. Baraduc ist indessen, wie die Schriftleitung erfahren hat, leider gestorben
. Nicht gestorben sind aber seine Leistungen und Anregungen. Möge daher
dieser Aufsatz dazu dienen, deutsche Forscherkreise zur Weiterarbeit an Baraducs
Werk einzuladen.

***) In etwa Jahresfrist dürfte das Hauptwerk des Dr. Baraduc im Verlage Max
Altmann in deutscher Sprache erscheinen. (Der Schriftleiter.)


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