Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
5.1911/12
Seite: 467
(PDF, 169 MB)
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Wenn sie biologisch sind, so müssen sie sich wiederholen lassen.
Wir sind vorurteilsfrei genug, um zu bekennen, daß wir Herrn Dr. Baraduc
keinen Strick daraus drehen wollen, wenn sein Experiment nicht lückenlos
gelingt. Denn wer selbst experimentell tätig ist, weiß, daß die
Versuchsbedingungen keineswegs immer mit mathematischer Gewißheit
sich einmal wie allemal gleichmäßig feststellen lassen.

Immerhin — es wäre doch ein Versuch zu machen!

Die fluorescierenden Schirme können wir entbehren, darauf ist absolut
kein Wert zu legen, so wenig als auf die Somnambule.

Eben so gut als das Medium des Herrn B. den Wagebalken herunterdrücken
könnte, ebenso gut müßte es auch eine bereit liegende
Pistole abschießen oder eine Stecknadel in eine aufgestellte Scheibe
stecken können. Gelingt das, so will ich der erste sein, der das als
»Beweis« im landläufigen Sinne anerkennt. Gelingt es nicht, so soll zunächst
eben nichts bewiesen sein, also die Frage offen bleiben. Mehr
kann man nicht verlangen.

Die »Wissenschaft« verbindet sich also die Augen nicht. Der Verfasser
des Artikels »Exaktes aus dem Reiche des Uebersinnlichen«
(Dezemberheft 1911, Seite 372 des Zentralblattes) schließt mit den Worten:
»Unglaube und Satire befriedigen heute nicht mehr diejenigen, die aus
Mangel an rechter Belehrung den Glauben an das »Immaterielle« verloren
haben«.

Bravo! Sehr richtig! Wird unterschrieben mit einem kleinen Vorbehalt
, nämlich dem: es gibt nichts »Immaterielles«, es gibt keine Kraft,
die nicht an Stoff gebunden wäre.

Mag der Stoff so fein sein als er will — er ist Stoff. Daran muß
festgehalten werden.

Die Leser dieses Blattes sind sicher so weit fortgeschritten, daß sie
hier folgen können. Es gibt keine Kraft ohne Stoff, wie es einen Stoff
ohne Kraft nicht gibt und — wie der Okkultist hinzusetzen wird — ohne
Bewußtsein, Geist, Wille usw.

Wer die »Modernen Rosenkreuzer« und die Broschüre »Okkulte
Astrophysik« des Schriftleiters des Zentralblattes für Okkultismus, G. W.
Surya, mit Verständnis gelesen hat, kann darüber nicht zweifelhaft sein.*)

Der Verfassser**) sagt ja auch selbst: »Da wir aus dem Experiment
ersehen haben, wie der bewußte Geistmensch in dem feinstofflichen
Körper — den wir hier zunächst voraussetzen müssen — (!) vorübergehend
getrennt und unabhängig von dem Gehirn wirken könnte« usw.
Ob die Trennung durch Exteriorisation zugleich auch die Unabhängigkeit
beweist, ist die Frage.

*) Beide Werke sind im Verlag Max Altmann, Leipzig, erschienen.
Prospekte stehen auf Wunsch gern zu Diensten. (Der Schriftleiter.)

**) Des Artikels »Exaktes aus dem Reiche des Uebersinnlichen.« (Dezemberheft
1911 Seite 372 des Zentralblattes für Okkultismus.)

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