Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
5.1911/12
Seite: 496
(PDF, 169 MB)
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anzog und dem Träger des Schirmes verderblich wurde. Durch die Metallteile ihrer
Uniform und durch ihre Waffen sind Truppen stets den Gefahren des Blitzes besonders
ausgesetzt. So wurden auch in diesem August auf dem Truppenübungsplatz von Val-
bonne während der Schießübungen fünf Soldaten vom Blitze getroffen. Am gleichen
Tage schlug in dem Dorfe Charlautre-la-Petite bei Provins der Blitz in eine Kavallerieschwadron
; wahrscheinlich wirkten die Lanzenspitzen als Blitzmagneten, ein Reiter
mit seinem Pferde wurde getötet und zwei Nebenleute schwer verletzt. Aber trotzdem
wäre es ein Irrtum zu glauben, daß bestimmte Vorsichtsmaßregeln uns gegen die
Zerstörungskraft der Elektrizität schützen können. Wir wissen, daß Metall, daß einzelnstehende
hohe Bäume während eines Gewitters gefährlich sind, und wir nahmen
bisher auch an, daß der Blitz hauptsächlich durch einzelne Gegenstände im Freien
angezogen wird, durch alleinstehende Bäume, Häuser oder Wanderer. Ein Blick auf
die Statistik der Blitzschläge muß diese Annahme erschüttern. Der vergangene Sommer
brachte eine ganze Reihe von Fällen, in denen Menschen in ihrem Heim vom
Blitz getroffen wurden. In der Haute-Garonne wurde ein Bürger in seinem Bette vom
Blitze erschlagen, der gleiche Unglücksfall ereignete sich in Saint-Andrele-Desert, wo
wie durch ein Wunder die neben dem Gatten schlafende Frau mit heiler Haut davonkam
, während der Mann auf der Stelle tot blieb. Diese Liste läßt sich leider sehr lang
fortsetzen, aber sie bietet uns im Grunde keine wirklichen Anhaltspunkte für die
Launen des Blitzes, sie zeigt uns nur die Unerschöpflichkeit der Möglichkeiten, ohne
uns das Rätsel der Elektrizität zu lösen oder Gesetze zu verraten. Hier tötet, zerstört
und vernichtet der Blitz, dort geht er durch Bäume und Häuser, ohne Schaden
anzurichten. Im letzten Sommer durchschlug der Blitz eine 26 Meter hohe Tanne,
spaltete den ganzen Baum und verschonte dabei vollkommen einen großen Ameisenhaufen
, der am Fuße des Baumes sich auftürmte. In Hericy-sur-Seine bei Fontaine-
bleau schlug der Blitz in ein kleines Bassin, das 3 Kubikmeter Wasser enthielt. Er
leerte das Bassin vollkommen, ohne weiter Schaden anzurichten. Angesichts solcher
wechselnden Launen dieser rätselhaften Naturgewalt können wir nur unsere Beobachtungen
fortsetzen und unsere Schlüsse auf spätere Zeiten vertagen, denn heute ist es
noch unmöglich, in dieser Vielfältigkeit, der Erscheinungen bestimmte Gesetze klarzulegen
."

Gediegene Metalle als Desinfektionsmittel. Die keimtötende Wirkung gewisser
Metallsalze ist schon lange bekannt. Dieselbe Eigenschaft besitzen nun
auch einige gediegene Metalle, wie eine im Berliner Institut für Infektionskrankheiten
ausgeführte Untersuchung gezeigt hat. Die Versuche wurden ganz einfach in der
Weise ausgeführt, daß man verschiedene Metalle mit je einer Wasserprobe in Berührung
brachte, die Bazillen enthielt, und feststellte, innerhalb welcher Zeit diese abgetötet
wurden. Dabei ergab sich zunächst, daß metallisches Kupfer allen anderen
Metallen an Wirksamkeit überlegen ist. Diesem am nächsten kommt das Messing
(obwohl eine Legierung, wurde es ausnahmsweise bei den Versuchen mitverwendet).
Es folgen Eisen und Zink; doch bleiben beide in ihrer Wirksamkeit hinter Kupfer und
Messing weit zurück. Das Blei erwies sich nur gegenüber den sehr empfindlichen
Cholerabazillen von Einfluß, während Nickel sich gänzlich unwirksam zeigte. Sodann
konnte über die Geschwindigkeit der Einwirkung des Kupfers festgestellt werden, daß
dieses Cholera- und Ruhrbazillen nach einer Stunde, Typhusbazillen nach zwei Stunden
abgetötet hatte. Man hat bereits vorgeschlagen, die keimtötende Wirkung des
Kupfers bei der Entkeimung von Wasser zu verwenden. —

Diese Notiz entnehmen wir den Tagesblättern, die damit offenbar die Absicht
verfolgten, dem großen Publikum wieder eine der „neuesten Entdeckungen der Wissenschaft
" vorzuführen. Nun so ganz neu ist die Sache nicht. Unsere Leser erinnern
sich sehr wohl, daß wir des öfteren über die keimtötende Wirkung des Kupfers berichtet
haben. So z. B. über das Tragen von Kupferblättchen als bewährte Amulette


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