Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
5.1911/12
Seite: 506
(PDF, 169 MB)
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Wurzel nicht abbreche«, heraus, worauf das Zahnweh auf der Stelle aufhörte
und die Geschwulst langsam verschwand. Auf diese Weise wurde
manches Dienstmädchen, das mir auf der Straße begegnete, und viele
andere Personen vom Zahnweh, Gelenkrheumatismus u. dgl. kuriert. Der
Glaube hatte dabei nichts zu tun, denn ich sagte den Patienten gewöhnlich
, daß ich nur zum Spaß einen Versuch machen wolle, daß sie nicht
daran zu glauben brauchen und daß ich selbst nicht viel davon
erwarte.

Nun scheint mir aber hier eine Bemerkung am Platze zu sein. Den
richtigen Glauben kann sich niemand selbst machen, wenn man sich
auch vornimmt oder einbildet, etwas zu glauben. Der richtige Glaube
besteht nicht in einer scheinbaren intellektuellen Zustimmung, sondern
ist eine Seelenkraft, eine Intuition. Wenn man einem denkfähigen Menschen
sagt, er müsse an dieses oder jenes Ding, das er nicht kennt,
glauben, so mag er vielleicht dazu seine Einwilligung geben; aber im
Innern regt sich dann umsomehr der Widerspruch und die Zweifelsucht
und damit auch der Widerstand des Astralkörpers. Sagt man aber dem
Patienten: »Sie brauchen daran garnicht zu glauben«, so fühlt er sich
von diesem Zwange frei, ist passiv und leistet keinen unfreiwilligen
Widerstand. Uebrigens scheint es gar nicht nötig zu sein, daß der
Patient an die Sache glaubt oder etwas von dem Vorgange weiß, wie
vielleicht folgendes Ereignis beweist:

Ich fuhr mit der Prinzessin M ... R ... in einem offenen Wagen
nach Arco. Der Weg ist schmal und an beiden Seiten mit Bäumen besetzt
. Ein Baumzweig verfing sich in der Wagenlaterne und schlug beim
Zurückprallen der Dame ins Gesicht, wo er eine rote, blutunterlaufene
Schwiele von acht bis zehn Zentimeter Länge zurückließ. Ohne etwas
zu sagen fuhr ich mit der Hand darüber, und in ein paar Sekunden
war Schwiele und Schmerz wie durch einen Zauber verschwunden.

Ich füge noch ein paar Fälle als Beispiele bei. Die Namen der
betreffenden Personen können privatim mitgeteilt werden.

Als ich im Jahre 1899 in Torbole am Gardasee wohnte, kam eines
Tages ein Herr K . . . P . . ., ein Schwede, zu mir. Er sagte mir, daß
er an einer Rückenmarkskrankheit leide, die es ihm schon seit fünf Jahren
unmöglich mache, sich zu bücken. Er wohne in Stockholm, hätte von
mir gehört und sei nun hierher gereist, um ein paar Monate hier zu
bleiben und sich von mir behandeln zu lassen. Ich antwortete ihm,
daß ich sehr bedaure, daß er die Reise umsonst gemacht habe, da ich
keine medizinische Praxis ausübe. Herr K . . . P . . . war sehr enttäuscht
und bat mich, ihn wenigstens zu untersuchen. Dies geschah,
und als ich mit der Hand über seinen Rücken fuhr, richtete er sich
plötzlich empor, bückte sich mehrere Male bis auf den Boden und erklärte
sich völlig kuriert. Anstatt zwei Monate in Torbole zu bleiben,
fuhr er am nächsten Tage nach Stockholm zurück, ging ein paar Jahre


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