Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
5.1911/12
Seite: 507
(PDF, 169 MB)
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später nach Amerika, kam nach einigen Jahren wieder zurück und ist,
so viel ich weiß, auch jetzt noch völlig gesund.
Ein anderer Fall ist folgender:

Ich wohnte in der Villa L . . . in R . . ., drei Viertelstunden von
T . . . entfernt. Eines Abends kam einer meiner Bekannten, Baron B . #,
der in T . . . wohnte, zu mir und bat mich, mit ihm zu kommen, um
seine Schwägerin, die Signora P . . ., zu sehen, die, wie er sagte, am
Sterben sei. Die Doktoren hätten eine Besprechung gehabt und behauptet
, es sei da nichts mehr zu machen. Ich ging mit ihm und fand
die Dame in einem Zustande von Apathie, unfähig zu sprechen* Das
Atmen ging röchelnd vor sich und sie schien jeden Augenblick ersticken
zu wollen. Ich sagte, daß es mir schiene, als ob da wenig Aussicht
vorhanden sei, helfen zu können; daß ich aber einen »Hokus Pokus«
versuchen wolle, der jedenfalls nichts schaden könne, wenn er auch
nichts hilft. Ich machte dann den oben beschriebenen Griff und nahm
die »astrale Halsgeschwulst« weg. Im Atmen trat eine Erleichterung ein.

Bald darauf ging ich wieder nach R. . . zurück. Auf dem Wege
sagte ich zu mir selbst: »Du bist doch ein rechter Dummkopf, daß du
nach T. . . gingst; denn wenn die Dame heute Nacht stirbt, so wird es
heißen, du seiest der letzte der sie behandelnden Aerzte gewesen und
sie sei an deiner Behandlung gestorben «

Am nächsten Morgen wartete ich stündlich darauf, eine Todesanzeige
von T. . . zu erhalten. Gegen Mittag ließ mir die Ungeduld, Näheres
zu erfahren, keine Ruhe Ich ging schließlich nach T. . ., um selbst nachzusehen
. Zu meiner Ueberraschung war kein Trauerflor an der Haustüre
zu sehen. Ich ging die Stiege hinauf und klopfte an der Zimmertüre.
Auf ein lautes »Herein!« trat ich ein. Da stand die Totgeglaubte völlig
angekleidet vor dem Spiegel und probierte einen neuen Hut an. Sie war
völlig gesund und kam noch am selben Nachmittag zu Fuß nach R. . .,
um sich bei mir zu bedanken.

Ich hätte mein Geld für Studieren umsonst ausgegeben, wenn ich
nicht wüßte, daß die »Wissenschaft« zur Erklärung eines solchen Falles
Worte wie »Hysterie« u. dgl. in Bereitschaft hat, und ich stelle es jedem
frei, seinen Trost daran zu finden. Der nächstfolgende Fall wird aber
schwerlich zu dieser * Erklärung passen:

Im Juli 1904 kam ich nach H. . . und erfuhr bald nach meiner Ankunft
, daß mein Freund W. . . im Krankenhaus im Sterben läge. Man
hatte ihn operiert und konnte die Blutung nicht mehr stillen. Am nächsten
Morgen kam Frau W. und bat mich, mit ihr nach dem Krankenhause
zu gehen. Als wir dort ankamen verweigerte uns der Arzt den Zutritt
zum Kranken, indem er behauptete, daß Herr W. nicht mehr zu retten
sei und ein Besuch ihn nur nutzlos aufregen würde. Schließlich ließ uns
die Krankenwärterin dennoch eintreten. Herr W. .. glich einem Menschen,

der am Verbluten ist, und aus seinem Verband sickerte noch immer Blut

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