Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
5.1911/12
Seite: 523
(PDF, 169 MB)
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hatten, fiel mir auf, daß ihre Ringe ganz schwarz waren. Aber ich
habe zunächst nichts besonderes gedacht. — Eines Tages fragte sie
mich, wieviel Uhr es sei, und fügte hinzu, sie habe wohl eine Uhr,
könne sie aber nicht tragen. Auf meine Frage warum, erklärte sie
mir, sie habe eine Uhr mit Brosche, die sie an der Bluse fest-
zunadeln pflegte, aber diese bleibe immer nach einigen Minuten
stehen. — Aller Schmuck, den sie umhängt, der goldene wie der
silberne, und selbst ein Brustkreuz aus Gold, das sie trotz allem
am Hals trägt, wird nach einer halben Stunde vollständig schwarz.

Ich konnte das nicht recht glauben, sondern versuchte Folgendes:
Ich bat sie um ihre Uhr und gab ihr die meinige. Nach einer
kurzen Weile ist meine Uhr, die sonst so gut geht, stehen geblieben
, dagegen die ihrige, welche ich trug, ging. — Darauf haben
wir dasselbe mit den Ringen gemacht; ich habe ihre Ringe gut geputzt
und sie sind wirklich ganz rein geworden. Ich steckte sie auf
und sie sind auch vollkommen glänzend geblieben. Ich gab ihr meinen
Ring, aber da wurde er innerhalb einer Viertelstunde ganz schwarz.

Sie, mein Herr, der Sie sich viel mit diesen Fragen beschäftigen,
bitte ich nun mir zu schreiben, wie Sie sich diesen Vorfall erklären. —
Pour mon intelligence mediocre cela est trop demande.

Was mir als das Wahrscheinlichste erscheint, ist, daß diese
Dame zu viel (Vital-)Elektrizität in sich hat, d. h. mehr als ein normaler
Mensch.

.... En vous saluant bien sincerement etc.

E. E.....«

Wollte man wirklich die »physiologische Elektrizität« zu Hilfe rufen,
um damit zur Not die ein^ Erscheinung zu erklären, daß beim Kontakt
der Uhr mit dem Körper der abnormen Dame die elektromagnetische
Umwandlungsform in Aktion getreten sei und den Stillstand der Räder
bewirkt habe, so würde das wenigstens theoretisch stimmen und die
praktische Frage, ob sich's denn mit der Energie hier ausginge, käme erst
an zweiter Stelle. Neben den vielen Beispielen, die Durville*) für diese
Möglichkeit anführt, hat ja auch schon der alte Fechner**) von Reichenbach
magnetische Wirkungen des menschlichen Körpers vorgeführt bekommen
, die ihn und einen Prof. Erdmann grenzenlos verblüfften. Als
er die Erscheinungen mit ansah, die die Frau Ruf an der gedeckten
Kompaßnadel hervorrief (Ablenkung durch die Handstrahlung um 40 bis
50°, durch den Ellbogen bis fast 90°) mußte er gestehen: »Die magnetischen
Versuche, auf die ich mich beschränkte, gelangen so, daß mir,
möchte ich sagen, der Verstand stehen blieb, ungeachtet ich alle möglichen
Ursachen der Täuschung auszuschließen suchte«. — Prof. Harnack

*) 1. c. S. 1201

**) ^Erinnerungen an die letzten Tage der Odlehre und ihres Urhebers«, 1876.

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