Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
5.1911/12
Seite: 524
(PDF, 169 MB)
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ist demnach bezüglich seiner Ansicht, daß sein »grundlegender Versuch«
noch »nirgendwo beschrieben worden ist«, gar sehr im Irrtum, sondern
de facto kommt auch hierin Reichenbach die Priorität zu, demselben
Reichenbach, dessen Odlehre (nach des Professors Harnack Urteil nämlich)
»eine unklare und verrufene Produktion« gewesen ist und der betreffs
der Strahlung des menschlichen Organismus nichts Wissenschaftliches
geleistet hat, »obgleich er schließlich auch mit Magnetstäben
einige sehr angreifbare Versuche ausgeführt hat« (sie!!).*)

Weit aber wird man mit der elektro-magnetischen Hypothese
nicht kommen. Schon das ist merkwürdig, daß die Uhr dann wieder
zu gehen anfängt, wenn die »normale Dame« sie zu sich nimmt (!). Hat
hier vielleicht die eine Nord-, die andere Südmagnetismus erzeugt? Das
scheint mir unglaublich. Aber eine Diskussion über diesen Punkt wäre
sehr interessant.

Was aber die anscheinend chemischen Wirkungen der Körperradiation
auf die Metalle und Edelsteine anlangt, so möchte ich, bloß
zur Anregung einer Vergleichung, auf die analogen Effekte von
Radiumstrahlen verweisen. Günth. Bugge**) beschreibt sie zusammenfassend
folgendermaßen:

»Glas wird durch die Einwirkung von Radiumstrahlen violett gefärbt
; bei längerer Einwirkung wird es schließlich schwarz. Viele Mineralien
erfahren unter dem Einfluß von Radiumstrahlen oft beträchtliche
Farbenveränderungen, die wahrscheinlich chemischer Natur sind. Saphire
ändern ihre Farbe nach gelb hin, Quarz wird bräunlich oder rosenfarbig,
Opal orange, Baryt blau, Anhydrit gelb usw. — Die Farbänderungen
sind von besonderm Interesse in Fällen, in denen Mineralien sowohl
farblos als auch gefärbt vorkommen.

Da sich in der Natur fortwährend radioaktive Vorgänge abspielen,
kommt möglicherweise radioaktive Strahlung als Ursache von bisher nicht
zu erklärenden Farben gewisser Mineralien in Betracht. Wenn die Radium-
Strahlen durch Luft hindurch gehen, wird Ozon erzeugt . . . Eine ähnliche
Veränderung geht mit dem gewöhnlichen weißen Phosphor vor
sich, er wird in eine andere Modifikation, den roten Phosphor, umgewandelt
, der sich vom gewöhnlichen Phosphor dadurch unterscheidet,
daß er nicht mehr giftig ist. Bei diesen chemischen Wirkungen
scheinen vor allem die ^-Strahlen, vielleicht auch die a-Strahlen beteiligt
zu sein . . . .«

Wenn wir nun von hier die Brücke zum Menschenleib schlagen,
so möchte ich am ehesten glauben, daß die psychischen Emotionen
(»Charakter«äußerungen) in der Radiation der sogen. »Gesundheitsaura«,
welche ja nahezu physisch-materieller Natur sein soll, eine derartige

*) »Zentralblatt für Physiologie«, Bd. XVII, 1903, S. 661.

**) Strahlungserscheinungen, Jonen u. Elektronen, Radioaktivität (Reklam),
2. Aufl. 1910, Seite 74 und 75.


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