Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
5.1911/12
Seite: 525
(PDF, 169 MB)
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sekundäre Wirkung hinterlassen, daß deren Emanationen eine den
Strahlen von Radium gleichartige Wirkung auszuüben imstande sind.*)
Natürlich ist dies nur eine Vermutung und das öffentliche Forum
findet hier ein weites Feld. Es gebe nun sein Urteil!

Der Äutomatismus geistiger Vorgänge.

Von Fritz Giese.

Es scheint an der Zeit zu sein, auf Probleme hinzudeuten, welche
Konsequenzen unserer naturwissenschaftlichen Fortschritte sein dürften,
die sozusagen nicht allein der Aufgabe, sondern fast auch der Lösung
nach in der Luft liegen, aber in der Fülle des Neuen noch nicht recht
herausgespürt wurden. Zu solch einem Problem gehört der Automatismus
geistiger Vorgänge, ein Gegenstand vielseitiger, schon früherer Beachtung
, aber kein Objekt eingehender Untersuchung, noch von Einordnung
in unsere sonstigen Kenntnisse.

Wenn Automatismus gesagt wird, so soll dadurch ausdrücklich eine
Verwirrung mit dem durch Eduard von Hartmann berühmt gewordenen
Begriffe des Unbewußten vermieden werden. Automatisch soll soviel
heißen wie ungewollt, gleichzeitig aber über die enge Grenze hinausreichen
, die zwischen der Unterscheidung »bewußt — unbewußt« liegt,
indem da nur innerhalb des Ichs ein Merkmal angegeben wurde, und
den Gegensatz zwischen Individuum und Umwelt betonen, der kennzeichnender
und gewaltiger ist als jene geistige Niveaudifferenz, die man
zwischen Bewußtsein und Unterbewußtsein gern konstruiert. Es ist
meines Erachtens nie scharf genug hervorgehoben worden, daß der
Unterschied zwischen dem Bewußtsein und dem Unterbewußtsein weniger
darin liegt, daß ich dort etwas wissentlich in mich aufnehme, einen zum
Wissen gewordenen, das heißt bewußten Geistesakt vollziehe, während
im Unterbewußtsein bei Mangel an Aufmerksamkeit der Geistesvorgang
jenseits meiner psychischen Individualität sich abspielt, als vielmehr in
dem fundamentalen Unterscheidungsmerkmal, daß ich im Bewußtsein
will, während ich im Unterbewußtsein nicht nur nicht will, sondern muß.
Bewußtsein und Unterbewußtsein gehen allerdings oft ineinander über.
Und oft genug tritt ins Bewußtsein ein scheinbar Ungewolltes. Es wird

*) Einen ans Wunderbare grenzenden Bericht hat der bekannte psychische Forscher
Darget am 20. Februar 1911 der »Academie des sciences« in Paris übergeben,
betitelt: »Direkte Vergoldung und Versilberung durch Emanation des
menschlichen Vitalfluidums (»V-Strahlen«). Wie es heißt, hat D'Arsonval, der
Referent der Akademie, auf diese Eingabe bis heute noch nicht geantwortet! — P. S.
Wie ich eben der »Revue du psychisme experimental« (Paris, Durville) entnehme,
hat zwar in der Sitzung vom 20. Februar 1911 van Thieghem den Bericht über die
direkte Versilberung mittelst V- Strahlen vor der Academie des sciences verlesen, aber
wie Darget mitteilt, wurde die Einholung eines Outachtens (rapport) beschlössen und
der Bericht nicht in die »Comptes rendus« aufgenommen. (Feerbow.)


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