Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
5.1911/12
Seite: 537
(PDF, 169 MB)
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lagernd Fiume«. Ehe man sich trennte, gab er auch seinen Stand an,
er war Schuhmacher. Soweit der Traum, Einen Monat später übergab
ein Bekannter des R. diesem eine Adresse, an welche er eine Probenummer
der Zeitung U. e. S. senden solle. Adresse und alle übrigen
Einzelheiten stimmten mit dem Traume überein.

Träume, welche deutlich den Zweck verfolgten, R. in wissenschaftlicher
oder in moralischer Beziehung höher zu heben, wurden in symbolische
Schleier gehüllt oder durch Gestalten und Allegorien gegeben.
Oft wurde R. in dieser Weise vor Gefahren gewarnt oder seine Aufmerksamkeit
auf einen bestimmten Gegenstand gelenkt.

R. berichtet nun eine Reihe seiner Träume, welche ein interessantes
Bild geben von der wunderbaren und unerklärlichen Fähigkeit des Voraussehens
von Geschehnissen im Traume. Nachstehend nur einige
wenige charakteristische Beispiele aus der reichen Sammlung:

1) Voraussehen zukünftiger Ereignisse, die sich buchstäblich
erfüllt haben:

a) »Ich träumte in einen Laden getreten zu sein am Corso; dort
scherzte ein Mädchen mit mir, indem sie mir eine 20 Kronen-Banknote
vor das Gesicht hielt. Am folgenden Tage begab ich mich, um Steuer
einzuheben, in einen Laden am Corso. Es war nicht derselbe, von dem
ich geträumt hatte. Hier nun machte ein Fräulein den Scherz, mir eine
20 Kronen-Note vor das Gesicht zu halten und neckend wieder wegzunehmen


b) »Ich hatte die Vision, daß einer Freundin der Dienst gekündigt
wurde. Dieses Gesichi war von einem anderen begleitet, in welchem
meine Freundin die Anstellung in einem Geschäft, das in P. S. A. in
Triest gelegen war, ablehnte. Am nächsten Tage erfuhr ich die plötzliche
Kündigung, die in Folge eines Wortwechsels zwischen dem Fräulein
und der Inhaberin geschehen war. Einige Tage darauf erzählte mir das
Mädchen, daß sie in einem Handlungshause hätte Stellung finden können,
in der Straße, von der ich träumte, aber sie lehnte aus sehr gerechtfertigten
Gründen die Stelle ab!«

c) »In der S. C. Straße bewegte sich ein Militär-Musikcorps, das
einen mir unbekannten, sehr schönen Marsch spielte; er war so melodiös,
daß ich ihn der Hauptsache nach beim Erwachen im Gedächtnis behielt.
Am nächsten Tage traf ich wirklich in der genannten Straße eine Militärmusik
, die denselben Marsch spielte. Sie begleitete ein Bataillon, das
abmarschierte«.

d) »Ich sah im Traume das Haus, das ich bewohnte, in Trauer;
von allen Fenstern hingen Trauerflore. Durch die Straße bewegte sich
ein Leichenbegängnis und ich erkannte unter den Teilnehmern Herrn
S. P. Am Morgen zur selben Stunde des Traumes starb plötzlich das
Brüderchen des Signor S. P., meines Geschäftskollegen. Ich wußte nicht,
daß er einen kleinen Bruder hatte«.

Zentralblatt für Okkultismus, V. Jhrg. 35


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