Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
5.1911/12
Seite: 544
(PDF, 169 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zb_okkultismus1911/0550
— 544 —

23. Brief.

(Martinsbrunn bei Meran, April 1899.)

Sehr geehrter Herr Dr.! Ich soll möglichst wenig schreiben

und kann es auch nicht mehr recht.---------

------Es ist Zeit, daß ins Jenseits flüchtet

Ihr d. R

Am 15. April 1899 schrieb mir Herr Dr. Richard Wedel von
München:

»Sehr geehrter Herr Professor! Besten Dank für ihre liebenswürdige
Beurteilung meiner Arbeiten. — Was das Befinden des Herrn Baron
du Prel betrifft, so kann ich leider noch keine Besserung vermelden. Er
war 5 Monate im vergangenen Winter ans Zimmer gebannt und das
hat ihn körperlich sehr entkräftigt. In Meran, wo ich das Osterfest und
seinen Geburtstag mit ihm verlebte, sind mir oft recht trübe Gedanken
gekommen. Er selber freilich scheint seinen Zustand noch nicht so pessimistisch
aufzufassen. Nach Ausspruch von Aerzten, die ihn gut kennen,
muß es sich in den nächsten Wochen entscheiden. Tritt eine Hebung
der Körperkräfte ein, so ist Aussicht vorhanden, das Leiden zum Stillstande
zu bringen. Andernfalls wäre die Perspektive trübe. Dies ist
natürlich ganz vertraulich, da in seinem und seiner Familie Interesse wir
uns unsere Befürchtungen noch nicht merken lassen. Besonders gilt es,
die Frau Baronin nicht unnötigerweise zu beunruhigen. Als ich in Meran
war, wurde er vom Schreiben zweier Postkarten schon ermüdet. Doch
ist das vielleicht nur eine natürliche Reaktion, da er nunmehr den ganzen
Tag in frischer Luft ist. Das wirkt ja angreifend, wenn man so lange
ins Zimmer gebannt war. Hoffen wir also vor der Hand! Nun noch
eine Frage: Sollten wir uns nicht als Knaben wenigstens oberflächlich
gekannt haben?---------------—--

Soeben kommt ein Kartenbrief von du Prel, der leider noch nicht
von Besserung berichtet! Es scheint, daß dorten schlechtes Wetter
herrscht.

Da ich in du Preis Hause wohne und viel mit der Familie verkehre,
kann ich Ihnen von Zeit zu Zeit Nachricht geben.

Hochachtungsvoll grüßend

Dr. Richard Wedel.«

Anmerkung: Da ich nicht »weiß, ob Herr Dr. Wedel noch lebt,
und wo, so konnte ich ihn wegen Veröffentlichung nicht um Erlaubnis
fragen wie die Frau Baronin du Prel, der ich hiermit für ihre gütige Antwort
auch öffentlich danke. Doch ist sein Name von dem des leidenden
und sterbenden Meisters als der seines treuesten, aufopferndsten
Freundes unzertrennlich.


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zb_okkultismus1911/0550