Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
5.1911/12
Seite: 549
(PDF, 169 MB)
Bibliographische Information
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durch unsere bisherigen Anschauungen über Leben und Tod, Kraft und Stoff, Raum
und Zeit, Ethik und Religion bedeutend erweitert und vertieft werden, und alle diese
neuen Erkenntnisschätze dienen schließlich dazu, den idealistischen Monismus
auf wissenschaftlicher, daher unüberwindlicher Basis wieder auferstehen zu
lassen. Daran ist kein Zweifel, das ehemals so stolze Schiff des Materialismus hat
nicht ein, sondern bereits hunderte Lecke, deren jedes einzelne genügt, ein
weiteres Verbleiben auf diesem Fahrzeug trotz aller „Flickversuche" unmöglich zu
machen. Welcher Einsichtige hat nach solcher Erkenntnis noch Lust, auf diesem
Schiffe, das dem Untergang geweiht ist, zu verharren?

Wahrträume. Herr Oskar Mayas berichtet uns Folgendes:
„Im Frühahr 1901 hatte ich in der Lößnitz bei Dresden ein betagtes Ehepaar
M. zu Nachbarn, welches mit seiner Wirtschafterin Frl. Aug. M. schon einige dreißig
Jahre zusammen lebte. Unerwarteter Weise starb die Ehefrau nach kurzem Kranksein
zuerst und ließ ihren sehr gebrechlichen Qatten, der gelähmt war, zurück.
Frl. Aug. M. machte sich daran, den gesamten Hausrat zu ordnen, und ging dabei
umsomehr gewissenhaft vor, als entfernte Verwandte des Ehepaars M., welche es
später beerbten, als überaus peinlich galten. Eines Tages klagte nun diese Wirtschafterin
meiner Frau, daß sie eine große, gehäkelte Tischdecke, ein Prachtstück der
Verstorbenen, vermisse und ungeachtet allen sorgfältigsten Suchens nicht aufzufinden
vermöge, was ihr um so unangenehmer sei, als der Besuch jener Erbverwandten
in Aussicht stehe und diese Leute sich jederzeit auch besonders für die
Prachtdecke interessiert hätten. Meine Frau vertröstete Frl. Aug. M., welche ihr
Suchen daraufhin emsiger, leider aber ohne Erfolg, fortsetzte. Da rief nach einigen
Tagen Frl. Aug. M. meiner Frau freudig erregt über die Gartenmauer zu, daß sie
überglücklich sei, denn die Decke habe sich wiedergefunden; allerdings aber nicht
so ohne Weiteres. Dem Frl. Aug. M. sei vielmehr im Traume die verstorbene Frau
M. erschienen und habe zu ihr gesprochen: „Auguste, du suchst die gute, große
Tischdecke. Die habe ich in den größten Wäschesack auf dem Boden, und zwar
zuunterst, gelegt, da wirst du sie finden." Die Wirtschafterin erklärte meiner Frau,
sie habe kaum den Tagesanbruch erwarten können, um dem Winke der Verstorbenen
Folge zu leisten, und habe die besagte Tischdecke tatsächlich zu unterst in dem
größten Wäschesacke auf dem Boden gefunden, so wie es ihr Frau M. im Traum
angegeben hatte."

„Frau M., eine gute Bekannte meiner Familie, erzählte mir Folgendes: Im September
1911 träumte mir, ich befinde mich in einem großen Saale inmitten einer Gesellschaft
, als meine Schwester M. ganz aufgeregt zur Tür hereinkommt. Indem
sie die Hände über dem Kopfe ringt, ruft sie mir zu: „Ach, was passiert ist; komme
nur mit!" und versucht mich hinauszuziehen. Auf meine Frage, was denn passiert
sei, antwortete sie mir: „Das kann ich dir nicht sagen; komm nur mit!" Ich ging
mit ihr zur Tür hinaus und erwachte darüber. Diesen Traum erzählte ich alsbald
meinem Gatten und äußerte meine Befürchtung, daß in der Tat etwas Unangenehmes
vorgekommen sein dürfte. Tatsächlich sprach auch bald die Schwester meines
Mannes ganz aufgeregt bei uns vor und berichtete unter Händeringen, daß ihr Sohn
von 22 Jahren ertrunken war, und zwar gerade in der Nacht meines Traumes um
Mitternacht."

Eine ungarische Rutengängerin. Ein Mitarbeiter des „Esti Ujsag" hatte am
4. Januar 1912 eine Unterredung mit der Gattin des Grundbesitzers Eugen von
Tüköry, die mit der Wünschelrute erfolgreich Silberminen entdeckt hat
Die Dame erzählt, daß das Bergwerk, das in den letzten Jahren ein Erträgnis im
Werte von neun Millionen Kronen abgeworfen hat, plötzlich nicht mehr ausgebeutet
werden konnte. Der Besitzer eines deutschen Silberlagers, der Bonner Universitäts-


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