Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
5.1911/12
Seite: 550
(PDF, 169 MB)
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550 —

Professor Dr. Pfahl, habe sie brieflich gebeten, die Suche mit der Wünschelrute
aufzunehmen. Kaum betrat ich das Revier, erzählt Frau v. Tüköry, als mein rechter
Arm heftig zuckte. Ich schlug die Richtung nach rechts ein und empfand bald darauf
in meiner rechten Hand einen intensiven Schmerz und auch Atemnot machte sich
bemerkbar. Am nächsten Tage wurden an der betreffenden Stelle Grabungen vorgenommen
, wobei man auf ein reiches Silberlager stieß. Frau v. Tüköry
erzählt weiter, daß sie in Hannover eine überaus ergiebige Petroleumquelle
entdeckt habe, dabei seien aber ihre Empfindungen ganz andere gewesen. Sie hatte
dabei das Gefühl, als ob man ihr den Kopf mit einem Tuche verbände. Auf dem
Gute des Virtuosen Jan Kubelik entdeckte sie Kohlenlager. Damals habe sie, als
sie zur Fundstelle kam, eine gewisse Schwere in den Füßen gehabt.

Indessen wurde die große Begabung der Frau v. Tüköry in Amerika bekannt.
Ein Edelmetallbergwerkskonsortium bot der genannten Dame freie Fahrt und sonstige
Spesenvergütung an, außerdem den halben Reingewinn der von ihr entdeckten
Erzgänge. Frau v. Tüköry soll, wie die Tagesblätter berichten, diesen glänzenden
Antrag angenommen haben und wird sich im Frühling 1912 nach Amerika begeben.

Eine Spukgeschichte aus Italien. Prof. Falcomer teilte im „l'Adriatico" (Venedig
) vom 14. Oktober 1911 unter der ständigen „metaphysischer.' Rubrik" (unseren
Tagesblättern zur gefälligen Nachahmung bestens empfohlen — Der Schriftleiter)
folgenden Fall mit, dem ja in der okkultischen Literatur schon viele ähnliche Fälle —
wir erinnern nur an den jüngst berichteten Spuk von Oisnitz — zur Seite stehen.

Die Gräfin Ida Correr, eine in der mediumistischen Phänomenologie wohl erfahrene
Dame, schrieb an Falcomer aus Padua am 12. November 1910:

„Hochverehrter Herr Professor! Auf Ihre heutigen Zeilen will ich Ihnen sogleich,
wenn auch in aller Eile, die gewünschten Auskünfte geben. Nachdem ich in diesem
Jahre spät aufs Land gegangen war, erfuhr ich, daß die Frau (eine Bäuerin aus Val
Euganeo), die, wie ich Ihnen schon mitgeteilt habe, eigenartige Lichterscheinungen
hervorruft und schon jahrelang beständig einen bestimmten Geist sieht und mit ihm
spricht, seit 6 Monaten beständig mit Steinen beworfen wird. Dies geschah auch,
während sie mit den Ihrigen aß, im Garten fern von der Landstraße, während sie
auf dem Felde arbeitete usw. Infolgedessen duldete die Familie des Mannes sie
schließlich nicht länger im Hause, und auch ihre Arbeitsgenossen, als Augenzeugen
der Geschehnisse in Furcht versetzt, ließen sie im Stich. Die Mutter der Frau berichtete
mir viele Einzelheiten und erklärte, diese habe alles getan, sich von der Verfolgung
zu befreien. Auch an dem betreffenden Tage war sie in die nahe Kirche gegangen
, um — zum hundertsten Male — sich den Segen erteilen zu lassen. Darauf
bat ich, sie möge nach ihrer Rückkehr sich zu Hause aufhalten oder am nächsten
Tage zu mir kommen. Sie erschien denn auch tags darauf, im Rücken und auf den
Schultern beständig von Würfen getroffen, so daß sie mit verzweiflungsvoller Miene
ausrief: „Wie wird das enden?" Sie ging überdies im achten Monat schwanger.
Da ich für den Augenblick nichts Besseres zu tun wußte, setzte ich mich mit ihr
und einer meiner Schwiegertöchter an das Tischchen, voll von großen Erwartungen.
Indeß das Tischchen bewegte sich kaum, und fünf bis sechs Tage lang kamen wir
zu keinem besseren Ergebnis. Jedoch hatte ich — mental — den verfolgenden
Geist angerufen und gebeten, die Arme in Ruhe zu lassen, indem ich ihm Gebete und
Liebe versprach. Seitdem hörten die Steinwürfe auf.

Ich muß noch bemerken, daß ich der Frau riet nicht zu schmähen, sondern zu
beten, und zwar für den Quälgeist selbst, den sie verabscheute. Sie folgte meinem
Rate und war so glücklich über die Befreiung von der beständigen Plage und so
dankbar für das, was ich ihr getan, daß sie mir — ein Huhn brachte, ein rührendes
Zeichen ihrer Einfachheit und Erkenntlichkeit.

Seit etwa einem Monat sind die Verhältnisse so geblieben. — In einem Briefe
der Gräfin Correr vom 24. Juli 1910 heißt es:


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