Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
5.1911/12
Seite: 566
(PDF, 169 MB)
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Dinge. Derjenige also, der diese höchste Vollkommenheit natürlicher
Wissenschaften dem Besten der Menschheit weiht und in Ausübung
bringt, wird ein wahrer Magus genannt«. Doch Eckartshausen
sagt auch: »Wer in geheimen philosophischen Wissenschaften Fortschritte
machen will, der erwerbe sich zuerst physikalische
Kenntnisse. Ohne diese ist all seine Arbeit vergebens: sein Unternehmen
wird bald in abergläubische Versuche ausarten, wenn er kein
Physiker ist. Mit einer richtigen Denkart aber und physikalischen
Kenntnissen kann er es weit bringen, besonders wenn er sich bemüht,
die Autores kennen zu lernen, die über geheime Gegenstände, verdeckte
philosophische Geheimnisse und natürliche Magie schreiben. *) — Uebri-
gens wird auch in Stauden maiers Abhandlung der naturwissenschaftlichen
Seite der Magie Rechnung getragen. Indes ob man mehr
Gewicht auf die rein psychologische oder auf die physikalische oder
irgend eine andere Seite legt, in jedem Falle sind Staudenmaiers Bestrebungen
von hoher Bedeutung.

Allerdings kennt man gerade auf okkultistischer Seite schon längst
recht gut die, so manche Enttäuschung mit sich bringenden, großen
Schwierigkeiten der experimentellen Magie. Muß doch derjenige, der in
exakter Weise magische Experimente machen will, abgesehen von den
verschiedensten Kenntnissen, vor allem womöglich selbst »okkulte« Anlagen
besitzen oder aber sonstige geeignete Versuchspersonen zur Verfügung
haben; er muß weiter bei manchen der Experimente festes Vertrauen
auf deren Gelingen haben; auch muß er über große Geduld und
Ausdauer, sowie über entsprechende Zeit verfügen; er darf sich eventuell
vor mühevollen Trainierungen und vor Anstrengungen nicht scheuen,
ja er kann sogar physischen und psychischen Gefahren ausgesetzt sein**)
Dazu kommt, daß er von jeweiliger Disposition und allen möglichen
sonstigen Umständen abhängig ist. Auch ist er, um vor Täuschungen
und Irrtümern bewahrt zu werden, meist gezwungen, entsprechende und
mitunter durchaus nicht leicht zu bewerkstelligende Kontrollmaßregeln zu
treffen; weiter darf er sich durch die noch in vielen Kreisen gegen die
Magie herrschenden Vorurteile nicht beirren lassen; er darf sich aber
auch vor Mißerfolgen nicht scheuen und sollte sich niemals allzu überschwenglichen
Hoffnungen hingeben. Und bei alledem kann — last not
least — der »nervus rerum«, die leidige Geldfrage, oft auch eine behindernde
Rolle spielen. Ist doch z. B. in den Berichten über die am
Institut General Psychologique zu Paris mit dem bekannten Medium

*) Heute wären in dieser Hinsicht als Grundlage vor allem zu empfehlen die
im Verlage von M. Altmann, Leipzig, erschienenen einschlägigen Werke von Karl
Freiherr von Reichenbach und Karl Freiherr du Prel.

**) Hinsichtlich der Gefahren verweise ich auf den Schluß des nächsten (III.)
Abschnittes meines gegenwärtigen Aufsatzes, sowie auf S. 104 u. 105 meiner Schrift
«Die Telepathie« (Max Altmann, Leipzig, 1911).


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