Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
5.1911/12
Seite: 568
(PDF, 169 MB)
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3. Fernfühlen und Fernwirkungen. Diese beiden von ihm
benutzten Ausdrücke hat Staudenmaier nicht definiert. Das Fernfühlen
spielt indeß in den bezüglichen Ausführungen eine ganz unwesentliche
Rolle und kommt blos als gleichzeitiger Vorgang mit dem Fernwirken
vor. Die als Fernwirkungen erörterten Phänomene sind offenbar identisch
mit solchen Fernwirkungen, die Dr. med. J. Maxwell (Staatsanwalt am
Appellationsgerichtshof zu Paris) in dem Werke »Neuland der Seele«
als Parakinesie und Telekinesie bezeichnet.*) So sagt Staudenmaier
beispielsweise: »Um das Fernfühlen zu erlernen und Fernwirkungen hervorzubringen
, kann man nach Art der Erlernung des spiritistischen
Schreibens zunächst so verfahren, daß man einen kleinen, leichten Bleistift
zwischen die drei ersten Finger der rechten Hand nimmt und die Spitze
desselben auf Papier setzt, eventuell auch manchmal, wie beim Schreiben,
über das Papier hinwegzieht, dabei aber ganz besondere Aufmerksamkeit
auf die Fingerspitzen und die Berührungsstellen derselben mit dem Bleistift
und namentlich auch auf die Spitze des Bleistiftes richtet, einerseits
um einen möglichst starken Energiestrom in die Finger zu treiben, anderseits
um die beim Halten und Dirigieren derselben entstehenden Empfindungen
und Muskelgefühle möglichst zu steigern und kennen zu
lernen. Später, wenn mit zunehmender Uebung der Energiestrom gegen
die Fingerspitzen stärker geworden ist und eine merkbare Energiemenge
bereits über die Peripherie derselben hinausgeht, wird man den Bleistift
immer weniger durch unmittelbare Berührung als vielmehr vermittelst
der ausströmenden Energie zu halten suchen, bis es schließlich gelingen
dürfte, ihn ohne direkte Berührung frei schweben zu lassen und ihn aus
größerer oder geringerer Entfernung zu dirigieren.«

4. Steigerung der Widerstandsfähigkeit und Heilkraft
durch Energie. Diesbezüglich erklärt Staudenmaier auf Grund seiner
eigenen Erfahrungen auf das Bestimmteste, »daß selbst die empfindlichsten
Organe durch lange andauernde Uebung ganz unglaublich
widerstandsfähig gemacht und vorübergehend in einen Zustand versetzt
werden können, in welchem selbst schwere Verletzungen derselben
in überraschend kurzer Zeit heilen, indem ihnen schnell, sozusagen vom
ganzen Körper her, Energie zugeführt wird. . . .«**)

*) Als Parakinesie werden Bewegungen eines solchen Gegenstandes bezeichnet,
der zwar durch eine oder mehrere Personen berührt wird, doch so, daß diese Berührung
zur Erklärung der Bewegung nicht ausreicht. Als Telekinesie werden solche
Bewegungen eines Gegenstandes bezeichnet, die sich ohne irgend welche Berührung
des betreffenden Gegenstandes einstellen. Selbstverständlich können sowohl bei Parakinesie
als auch bei Telekinesie die Bewegungen auch auf keine sonstigen allgemein
bekannten bezw. anerkannten physikalischen Ursachen (z. B. Luftzug, Erdbeben usw.)
zurückgeführt werden.

**) Dies wäre eine sehr bemerkenswerte Erklärung der Fakirwunder
! Fakire bringen sich die unglaublichsten Verletzungen bei, ohne Anzeichen
des Schmerzes zu äußern, und diese Verletzungen heilen überraschend schnell. Es


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