Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
5.1911/12
Seite: 572
(PDF, 169 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zb_okkultismus1911/0578
— 572 —

Schirm diese sublimen Vibrationen bis zu odisehen Strahlen (der
niedrigsten Stufe von Präna) herabsetzt, sondern es wird eine Umwandlung
in nächstniedrigere Käma-Wellen erzeugt werden, die Wahrnehmung
von »Gedankenformen« mittels der Schirme nur solchen Personen zugänglich
sein, deren niedere »Astralsinne« geweckt sind.

Es kann sein, daß meine Annahme irrtümlich ist; Herr Surya wird
ja unschwer Gelegenheit finden, diese Frage zu behandeln. Aber ich
stütze meine Vermutung auf einige eigene Beobachtungen. Vorausschicken
muß ich allerdings, daß ich meine bisherigen Versuche mit den Schirmen
von Kilner durchaus nicht als abschließend betrachtet habe; gleichwohl
reichen sie m. E. zur Konstatierung folgender Tatsachen hin.

Man machte die auf den ersten Blick etwas verwundernde Erfahrung
(welche ich auch aus eigener Beobachtung mit Sicherheit bestätigt fand),
daß sog. »astrale Hellsichtigkeit« (der bewußte Gebrauch der Käma-
Sinne) durchaus nicht auch den Besitz der vitalen Hellsinnigkeit (= odischer
Sensitivität) zur Voraussetzung hat. Es muß daher darauf geachtet
werden, daß man dem Reichenbach'schen Ausdruck »sensitiv« nicht eine
zu weite Ausdehnung im wissenschaftlichen Gebrauche gibt, weil sonst
psychologische Verwirrung die Folge wäre.*)

Diese Nicht-Identität der Sensitivität mit dem Kilnerschen Aurasehen
ist es, was mich meine Versuche mit Spektauraninschirmen gelehrt
haben. Das Experiment ist sehr einfach. Nach Reichenbachscher Nomenklatur
darf ich mich etwa als Mittelsensitiver bezeichnen. Unter günstigen
Dispositionen sehe ich die beiden Pole des magnetischen Hufeisens
schön und deutlich in Rotglut und Blauglut leuchten. Halte ich irgend
einen der Farbschirme davor, so verschwinden beide. Ich sehe die
Odlichter am Menschen im Dunkeln soweit deutlich, daß ich seine Aura
nach den Körperteilen mit ziemlicher Sicherheit abgrenzen kann. Schaue
ich denselben Menschen, wenn auch lange, durch den Schirm an, so
sehe ich von der Odaura nichts. (Oefter trat dafür ein andres Phänomen
ein, das ich vielleicht ein andermal beschreiben werde, sobald es mir
vertrauter geworden ist.) Entferne ich darauf den Schirm, so erscheint
mir die Odstrahlung wieder so hell wie früher.

Sobald ich aber zuerst (nach der Kilnerschen Vorschrift zur Sensibilisierung
der fovea) vor der Sitzung durch die farbigen Schirme ins
helle Tageslicht geblickt habe, ist meine odische Wahrnehmung geschwächt.
Wenn ich während der Sitzung andauernd die Eigenstrahlung der chemischen
Substanz auf mich wirken lasse, so daß mich die Augen
schmerzen, ist meine odische Sehkraft auf eine gute Weile wie ausgelöscht
, vernichtet.

*) Aehnlich, wie dies ohnehin schon mit dem verwaschenen Begriff des * Astralen«
der Fall ist, welcher alles und daher nichts bezeichnet. Mehr psycholog. Klarheit und
Schärfe in der Unterscheidung heterogener Begriffe hätte dem Okkultismus sicher viel
Mißkredit und Mißdeutung erspart.


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zb_okkultismus1911/0578