Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
5.1911/12
Seite: 576
(PDF, 169 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zb_okkultismus1911/0582
— 576 —

Schließlich möge noch der schriftliche Eigenbericht des Herrn
Ludwig Rümelin, Privat-Gelehrter in Graz, über einen Versuch mit den
Kilnerschirmen hier abgedruckt werden.

»Bei den am 29. Februar 1912 in der Wohnung des Schriftleiters
Herrn Georgievitz-Weitzer mit den Kilnerschen Spektauraninschirmen
zwischen 7—8 Uhr abends vorgenommenen Versuchen machte ich
folgende Beobachtungen: Als ich mit dem dunkelblauen Schirm auf die
elektrische Glühlampe sah, erschien der Metallfaden der Lampe in lebhaft
blaugrünem Lichte, während die Umgebung des Glühfadens im zarten
Grün erschien. Nach kurzer Zeit verwandelte sich das Zartgrün in ein
intensives Dunkelgrün, welches in einer Dauer von etwa 10 Minuten
anhielt, wonach der dunkelblaue Kilnerschirm entfernt und ein lichtblauer
Schirm dieser Art in Benützung genommen wurde. Herr Georgievitz-
Weitzer saß mir gegenüber etwa \lj2 Meter entfernt und drehte nun
die Lampe ab, so daß das Zimmer völlig verdunkelt war. Sofort nach
Anlegung des lichtblauen Schirmes an die Augen zeigte sich mir die
Gestalt des Herrn Georgievitz-Weitzer mit Rücksicht auf das durch den
Schirm begrenzte Sehfeld als glühende Büste. Der Kopf, die Schultern
und der obere Teil der Brust zeigte sich intensiv rotglühend, wobei alle
Konturen des Gesichtes deutlich erkennbar waren, nur erschien die ganze
Büste erheblich größer, als dies dem Körpermaße entsprochen hätte, was
also die menschliche Aura zur Geltung brachte, Die Erscheinung dauerte
dann 2—3 Minuten und verschwand dann vollständig, obwohl die Sitzung
nach dem noch etwa 10 Minuten dauerte.

Was die grüne Färbung der Lichtquelle und die rote Färbung
der Aura anbelangt, so erklärt sich das leicht aus der Anwendung des
blauen Schirmes. Die Lichtquelle war gelb, der Schirm blau, das ergibt
als Mischfarbe grün, welche die Netzhaut affizierte. Die durch grün
affizierte Netzhaut aber mußte die Aura rot empfinden, da rot die Komplementärfarbe
von grün ist. In Wirklichkeit war die Aura jedenfalls gelb.
Ein sensitiver Mensch würde, ohne Anwendung eines Schirmes, die Aura
jedenfalls als gelb bezeichnen. Uebrigens ist im Auge zu behalten, daß
aus einem so vereinzelten Versuche kein abschließendes Urteil gewonnen
werden kann und erst eine längere Reihe von Versuchen hierzu berechtigen
würde.

Graz am 5. März 1912. L. Rümelin.

Damit glaubt die Schriftleitung vorläufig genügende Anregungen
bezüglich des Experimentierens mit den Kilnerschirmen gegeben zu haben
und ladet nochmals die verehrten Leser unseres Blattes, welche dazu Zeit
und Lust haben, zu ähnlichen Experimentalstudien ein, deren Resultate
wir gerne in unserem Blatte veröffentlichen wollen. Inbesonders würde
es uns im Interesse der ganzen Sache sehr freuen, wenn Aerzte an gesunden
und kranken Menschen Kilnerforschungen aller Art anstellen
würden. Wir glauben, daß dadurch sowohl der okkulten als auch der


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zb_okkultismus1911/0582