Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
5.1911/12
Seite: 587
(PDF, 169 MB)
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— 587 —

Der Traum war folgender: »Ich führte einen Karren mit alten Ziegelsteinen
, ohne den Zweck zu wissen. Ungeduldig, sie abzuladen, fand
ich doch keinen rechten Platz und legte sie dann zu Füßen einer monumentalen
Treppe nieder, deren Pracht und Ansehen verlor. Die Bedeutung
war klar: die alten Steine waren meine alten Ideen und alte Reste atavistischen
Glaubens etc. Es diente wohl dazu, meine Ungeduld zu belehren
und die Notwendigkeit zu beweisen, meine gesammelten Werke
auszuarbeiten und sie nicht verworren der Oeffentlichkeit zu unterbreiten,
deren Einführung in die Wissenschaft des Spiritismus, angedeutet durch
die Treppe, die zu intellektuell höheren Sphären führt, in so rohem Material
mehr ein Hindernis als eine Förderung erfahren würde. Erst jetzt — vier
Jahre nach dem Traume — erkenne ich die große Wahrheit, die in dem
Traume lag.« Reghent ist überzeugt, daß die Träume von übermenschlichen
Regionen stammen, denn sein Wille konnte absolut nichts dazu beitragen.
Er konnte nicht einen einzigen Traum dieser Art bestimmen. Oftmals
bemühte er sich, durch Autosuggestion sein Gemüt zu beeindrücken, um
phantastische Gebilde hervorzurufen usw. Alles umsonst. Wenn er aber
demütig bat und die Hilfe der Geister anrief, fand er Erhörung. Ein
zwingender Beweis dafür, daß nicht er selbst der Urheber der Träume
war, besteht wohl darin, daß der Traum oftmals verschiedene Symbole
annahm, um das Gleiche auszudrücken.

Reghent beteuert, daß düe Träume besonders die Absicht erkennen
ließen, ihn zu bessern. Wiederholt hatte er die Erscheinung seines
Vaters, der seit einem Jahre gestorben war. Wenn eine Gefahr drohte,
verfehlte die Erscheinung nie, ihm durch Symbole den Schaden zu zeigen
und sie war dann traurig oder auch erzürnt über seine Lebensweise, die,
wie Reghent offen gesteht, nicht immer einwandfrei war. Die Träume
wählten als Bilder, welche den Träumenden auf einen kommenden Nachteil
oder Schaden hinweisen sollten, Erscheinungen von Zerstörungen
und Unglücksfällen, wie z. B. Feuersbrünste, Sturz in einen Abgrund,
Furcht zu ersticken und dergl. Vermied R. den Fehler, vor dem gewarnt
wurde, dann folgte auch die Anerkennung des Unbekannten durch Symbole
, wie glänzende Sonnen, Ströme reinen Wassers usw.

Die Symbolisierung ist oftmals überraschend durch ihre scharfe
Charakteristik. So wird der Ehrgeiz durch satyrische Träume zu unterdrücken
versucht, z. B. groteske Haltung des Träumenden vor allem Volke,
so daß er beim Erwachen Scham empfindet. Als er im Begriffe war,
sich in eine Spekulation einzulassen, ließ ihn der unbekannte Lehrer von
einem großen Pilz träumen, den er fand und der von Würmern erfüllt
war, so daß den Träumenden Ekel erfaßte.

Ein hübsches Beispiel ist folgender Traum: Er wollte trinken und
schöpfte mit der hohlen Hand Wasser, aber dasselbe war so gesalzen,
daß es ungenießbar war. »Der Traum«, sagt Reghent, »deutete eine


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