Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
5.1911/12
Seite: 593
(PDF, 169 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zb_okkultismus1911/0599
nicht mehr so populär wie früher. Immerhin wird der Baunscheidtismus
auch heute noch in Deutschland gepflegt.*)

Dies vorausgeschickt, wollen wir uns jetzt wieder unserem Thema
zuwenden und die Wirksamkeit des Baunscheidtismus bei Schlangenbiß
verfolgen. Dem Erfinder dieses Heilverfahrens, Herrn Carl Baunscheidt,
gingen bereits in den Jahren 1862—1863 nachstehende Dankschreiben
über solche Fälle zu. Ein Herr Casper W. in der deutschen Kolonie
St. Leopoldo, nahe dem Partao, Provinz Rio Grande de Sul in
Brasilien, berichtete im Juli 1863 Folgendes:

»Da, wie ein jeder in Deutschland schon weiß, die verschiedenen
hier heimischen Giftschlangen durch ihren Biß manches Uebel und dadurch
fast immer Lähmung und den Tod verursachen, so kann ich es
nicht unterlassen, Ihnen mitzuteilen, wie erfolgreich Ihr Heilverfahren
dabei befunden wurde. Ein Portugiese bekam von einer der schlimmsten
Schlangen (Surucucu) einen bedeutenden Biß; ich als Nachbar appli-
cierte den »Lebenswecker« auf und um den Biß, rieb die Stelle gut mit
dem »Oleum Baunscheidtii« ein, wonach der Patient seiner Schmerzen
entledigt und so gerettet war. Dasselbe wandte ich auch bei mir
an, bei einem durch die Jaracaca entstandenen unbedeutenden Biß,
und nach vier Stunden war ich wieder an meiner Arbeit«.

Dazu bemerkte Baunscheidt ganz richtig: »Sollte hiernach mein
Heilverfahren beim Biß toller Hunde nicht mit ebenso sicherem Erfolge
angewandt werden können? Wenn nur die Aerzte einmal gewissenhaft
Versuche hierin anstellen wollten!« Ob solche Versuche
wirklich gemacht wurden, darüber ist dem Schreiber dieser kleinen Arbeit
leider nichts bekannt. Jedenfalls wäre die Sache wert erprobt zu werden,
da wir aber im Laufe unserer Abhandlung ein ebenso einfaches als sicher
wirkendes Pflanzenheilmittel sowie andere Mittel gegen den Biß toller
Tiere kennen lernen werden, so hätte die Verwendung des Baunscheidtismus
zu gleichen Zwecken nicht mehr den großen Wert, der ihm als
alleiniges Heilmittel gegen die Wasserscheu zukommen würde. Immerhin
ist der Gedanke beachtenswert, daß ein Heilmittel, welches die Folgen
des Schlangenbisses beheben kann, sich auch gegen das Gift toller Tiere
bewähren könne. Die Praxis scheint diesen Schluß zu bestätigen. Wir
hörten bereits, daß die sogenannten Schlangen- oder Wundersteine sich

*) Seit etwa drei Jahren beginnt der Baunscheidtismus in Deutschland wieder
zu erwachen. Es erscheint eine Monatsschrift: »Der Baunscheidtismus, die ausscheidende
Heilmethode«. Herausgegeben vom »Institut für Baunscheidtismus
« Jul. Anton, Leipzig 158, Schenkendorfstr. 17. Herr Jul. Anton erteilt
bereitwilligst alle Auskünfte und ist selbt praktischer Baunscheidtist. Lebenswecker
und Oleum Baunscheidtii sind gleichfalls durch eben Genannten zu beziehen. Desgleichen
Gratisbroschüre zum praktischen Gebrauch des Lebensweckers. Wissenschaftlich
begründet ist der Baunscheidtismus durch das »Lehrbuch über Baunscheidts
Lebens weck er« von Dr. med. Schauenberg. (Preis 5 Mk., zu beziehen durch
Jul. Anton, Leipzig.)

Zentralblatt für Okkultismus. V. Jhrg. 39


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zb_okkultismus1911/0599