Freiburger historische Bestände - digital

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seine Organe aussenden. Die Ergebnisse der Untersuchungen Dr. Albert Caans vom
Institut für experimentelle Krebsforschung in Heidelberg über die Radioaktivität
menschlicher Organe, die merkwürdigen Resultate, welche Kommandant Darget in
Paris durch die von ihm benannten V-Strahlen erhalten, die eigenartigen Ergebnisse
der Untersuchungen von Professor Dr. J. Ochorowicz, ferner die letzten Entdeckungen
des Londoner Arztes vom St. Thomas-Hospital, Dr. W. Kilner, einer
„menschlichen Aura" fanden präzise Darstellung. Am Schlüsse zeigte der Vortragende
, daß alle die neuen Entdeckungen im Wesen nur Nach entdeckungen des
von unserm Karl Freiherr von Reichenbach vor 70 Jahren entdeckten
neuen Naturprinzips, des Od, bedeuten. Das zahlreich erschienene Publikum spendete
dem Vortragenden lebhaften Beifall. Unter den Anwesenden befanden sich:
Alexander Prinz von Thum und Taxis, Gräfin Schlik-Hohenlohe,
Gräfin D ü r c k h p i m, Baronin F o r s t n e r , Baronin H a m ä r , Baronin Still-
f r i e d , Frau Dr. P a i r a m a 11, Frau Mary Gergacsevics-Kellner, Frau
Direktor Schleifer, Frau Berta F r a n z o s , Frl. Marie F r a n z o s, Frl.
von Tachauer, Frl. von Wagner, Landesschulinspektor Doktor Schilling
, Ingenieur Professor K n o 11 e r v. d. Technik, Dozent Doktor P r z i b r a m ,
Dr. Ludwig Mautner v. Markhof, Oberstleutnant Riedl, Oberleutnant
Gergacsevics, Prof. Dr. Eibl, cand. phil. W e h o f e r und andere.

Vampyre in Rußland. Aus Minsk wird dem „Hamburger Fremdenblatt"
geschrieben: Wie wenig große Teile des europäischen Rußlands auch nur flüchtig
von der europäischen Kultur berührt sind, geht aus geradezu unglaublichen Fällen
krassen Aberglaubens in einigen Dörfern und Absiedlungen im Gouvernement Minsk
hervor. Die Bevölkerung, die an und für sich auf einer sehr niedrigen Stufe steht,
ist anscheinend durch den EinfluP von Schwindlern dahin gebracht worden, alles
Mißgeschick auf den Einfluß von Vampyren, die Menschengestalt angenommen
haben, zurückzuführen. Nach einer langen Zeitspanne ist dieser seuchenartig auftretende
Aberglaube in diesem Jahre wieder ausgebrochen. So wurden vor nicht
langer Zeit eine Witwe und ihr Bruder dabei getroffen, wie sie sich am offenen
Grabe ihres Mannes zu schaffen machten, der vor etwa acht Tagen unter Wehklagen
seines Weibes zu Grabe getragen war. Das Entsetzliche war schon geschehen
: der Leiche, die schon teilweise in Verwesung übergegangen war, hatten
beide den Kopf abgehauen und ihn zu Füßen des auf diese Weise in seiner letzten
Ruhestätte Enthaupteten gelegt. Als Grund für diese rohe Tat gaben beide kaltblütig
an, daß der Tote nun nicht mehr aufstehen, sein Haus und Hof beunruhigen
und den Haustieren das Blut aussaugen könne. Er sei ein Vampyr und werde, wenn
alles Vieh umgebracht sei, auch die Witwe und ihre Kinder töten, um ihr Blut zu
schlürfen. Diesem Fall sind noch andere hinzuzufügen. Elementare Ereignisse, wie
namentlich anhaltende Dürre, die die Ernte ungünstig beeinflußt, werden auch dem
Einfluß der Vampyre zugeschrieben, als die man auch Personen ansieht, die unbußfertig
gestorben sind. Diese sollen die Wolken „melken" und den Tau stehlen, um
Unheil über die Gläubigen zu bringen. Im September dieses Jahres holte man auf
dem Kirchhofe eines Dorfes des genannten Gouvernements plötzlich die Leichen von
sechs Verstorbenen aus dem Grabe, um sie in den Fluß zu werfen, da der Aberglaube
wissen will, daß das Wasser den Zauber vertreibt. Einzelne Personen gelten
während ihres Lebens schon als Vampyre, und als eine Leiche im Sarge beim Herausnehmen
umgedreht wurde, will man einen Teufelsschwanz auf ihrem Rücken gesehen
haben. Man ließ den Toten nun liegen und begoß ihn mit Wasser, in dem
Glauben, daß nun die Greueltaten dieses Vampyrs nicht mehr zu fürchten waren.

Die russischen Behörden und die Geistlichkeit tun alles Mögliche, um die Leute
aufzuklären. Trotzdem werden immer wieder solche oder andere Fälle krassen
Aberglaubens gemeldet.

Zentralblatt für Okkultismus. V. Jahrgang. 40