Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
5.1911/12
Seite: 610
(PDF, 169 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zb_okkultismus1911/0616
Eine Tänzerin, die kranke Perlen heilt. Tortola Valencia, eine achtzehnjährige
spanische Tänzerin aus Cadiz, erfreut sich neben ihren körperlichen Reizen
einer Gabe, die nicht alltäglich ist: sie heilt die kranken Perlen, die ihre Schönheit
eingebüßt haben. Und zwar bewirkt sie die Heilung ausschließlich durch Berührung
mit ihrer Haut. Sie wurde sich ihrer heilkräftigen Macht zufällig bewußt, als ihr
eines Tages ein Halsschmuck halbtoter Perlen in dem Theater, in dem sie spielte, zu
Füßen fiel, das ihr die Besitzerin, eine begeisterte Verehrerin ihrer Kunst, umso bereitwilliger
verehrte, als das Geschenk keinen sonderlichen Wert mehr hatte. Die
Tänzerin legte den Schmuck an und bemerkte zu ihrem Erstaunen bald, daß die
Perlen allmählich wieder ihren Glanz annahmen. Das Gerücht, daß die Valencia
die Macht besitze, Perlen wieder zum Leben zu erwecken, verbreitete sich schnell
und bewirkte, daß ihr von allen Seiten kranke Perlen zur Kur überwiesen wurden.
Sie verließ jetzt die Bretter und widmete sich vollständig diesem neuen Berufe. Bald
überschritt ihr Ruf die Grenzen ihres Vaterlandes und kürzlich wurde sie sogar nach
Petersburg zum Zaren berufen, der ihrer Heilbehandlung ein kostbares Perlenkollier
aus dem Besitze der Kaiserin Katharina anvertraute. Auch hier machte der Wiederbelebungsprozeß
so stetige Fortschritte, daß an der Wiederherstellung der ursprünglichen
Schönheit des alten Schmuckes heute kein Zweifel mehr gestattet ist. Da
das kostbare „Depot", das man der ehemaligen Tänzerin anvertraute, ständig von
Polizisten bewacht wird, ist allerdings die Sache mit mancherlei Peinlichkeiten verknüpft
. Es ist übrigens seit langem bekannt, daß das Tragen von Perlen auf der
Haut das beste Mittel gegen ihr Erblinden ist.

Die Erklärung dieser seltenen Gabe der Tänzerin Valencia dürfte wohl in
der bisher unbeachtet gebliebenen Radioaktivität des menschlichen Körpers
zu suchen sein. Je mehr wir uns mit dem Studium der unsichtbaren Strahlen des
Menschen beschäftigen, desto mehr werden wir imstande sein, bisher ganz unerklärliche
Vorkommnisse dennoch ein wenig aufheilen zu können. Unsere werten Leser
sind freundlichst eingeladen, ähnliche Fälle, wie der eben berichtete, uns zur Veröffentlichung
zu übermitteln.

Nach 70jähriger Ehe gemeinsam begraben. Im englischen Städtchen Charlton
starb kürzlich die 92jährige Frau King an Altersschwäche. Zwei Tage darauf erzählte
der untröstliche Witwer, er hätte im Traum gesehen, wie an der Stelle des
Friedhofes, die man für seine treue Lebensgefährtin bestimmt habe, zwei Gräber vorbereitet
würden. Das eine davon sei für ihn selber, fügte der Greis glücklich lächelnd
hinzu. Und in der Tat schlief der Vierundneunzigjährige kaum 36 Stunden später
gleichfalls für immer ein. Die Bestattung der Frau war auf flehendes Bitten des
alten Mannes noch aufgeschoben worden und so konnten nun beide zusammen der
Erde übergeben werden.

Promemoria. Rosegger schreibt in seinem „Heimgarten" (Januarheft 1912):
„Nach uralten Gesetzen lebten sie dahin, einfach, stark und allahfromm in ihrer
großen Wüstenwelt. Da kam eines Tages von Norden her die seltsame Botschaft:
Ein ungeheueres Fort von Riesenfestungen schwimmt heran auf dem Meere.
Schützet, rettet euch, es sind Christen! — Wenn es Christen sind,
sagten die Vertrauensseligen, so werden sie in friedlichen Karawanen kommen,
um das alte Karthago zu suchen, die Pyramiden zu besteigen, die Sahara zu durchforschen
, wie das so ihre Art ist. — Da stürzten schon die Minaretts der Hauptstadt
unter den furchtbaren Geschossen der feindlichen Flotte. Aber die nahenden
Christen machten lachende Gesichter und behaupteten, sie kämen als Freunde, um
die Völker Afrikas von der Tyrannenherrschaft der Türken zu befreien. Von solcher
Musik Hess sich mancher betören und er schlug sich zu den „ruhmreichen Römern".
Andere Wüstensöhne blieben ihrem Vaterlande treu; sie sammelten sich in Scharen


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