Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
5.1911/12
Seite: 631
(PDF, 169 MB)
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Das nächste Kapitel X handelt über Träume und die sog. Kristall-
Vision. Es ist hier von Fällen einer supernormalen Wahrnehmung im
Traum-Zustande die Rede, die dem großen zweibändigen Werk von
Frederic Myers: »The Human Personality« entstammen. Von derartigen
Träumen, in denen räumliches Hellsehen stattfindet, geht Barrett dann
über zu den Wachträumen der Kristall-Vision oder Kristallomancie, wie
man diese künstliche Aufrüttelung des Unterbewußtseins durch eine
blinkende Glaskugel im alten Rom genannt hat. Die Glaskugel wird hier
zum Autoskop — wie Barrett sich ausdrückt — auf das das Unterbewußtsein
automatisch reagiert, indem es seine Fähigkeit der supernormalen
Wahrnehmung entfaltet.

Von solchem übernormalen Schauen, dem Sehen ohne Augen,
handelt nun speziell das nächste Kapitel IX in dem Barrett unter
anderm auch einige Fälle solchen Schauens anführt, die Kant in seinen
»Träumen eines Geistersehers« von Emanuel von Swedenborg berichtet
und die wohl als allgemein bekannt gelten dürfen. Für die Gegenwart
ist ein hier ausführlich erwähnter Fall von räumlichem Hellsehen im
Trance-Zustand von größerem Wert, der Fall nämlich, der den amerikanischen
Reverend C. B. Sanders betrifft, dargestellt und beglaubigt
von Dr. Heysinger in Philadelphia. Barrett zitiert verschiedene Beispiele
von dieser supernormalen Fähigkeit, die Sanders im Zustand des
Tiefschlafs entfaltete; Beispiele, die aus einer Schrift des Dr. Heysinger
stammen, die im Jahre 1876 erschienen ist.

Das kommende Kapitel XII behandelt ein Forschungs-Gebiet, um
das sich — wie wir schon oben hervorgehoben haben — unser Autor
ein besonderes Verdienst erworben hat, nämlich die Wünschelrute.
Vor etwa 20 Jahren erhielt Barrett vom Vorstand der S. P. R. den Auftrag
, diese Frage einmal eingehend zu studieren, eine Aufforderung, der
er anfänglich nur ungern Folge leistete, da er überzeugt war, daß es
sich dabei um weiter nichts als um einen tief gewurzelten Aberglauben
handeln könne. Von diesem Vorurteil aber kam Barrett sehr bald ab,
sobald er einmal einige englische Rutengänger bei ihrer Arbeit beobachtet
hatte. Im Jahr 1895 erschien sein erster Bericht über die von ihm gemachten
Erfahrungen in den Procedings der S. P. R., anno 1900 der
zweite. Beide sind äußerst gründliche Arbeiten. Hier in diesem kleinen
Handbuch findet sich natürlich nur ein kurzer Auszug aus diesen Berichten
, der aber vollständig genügt, um sich von der Virgula divina,
wie die alten Römer die Wünschelrute genannt haben, und deren Anwendung
in alter und neuer Zeit ein klares Bild zu verschaffen. Berühmte
Rutengänger Englands werden gebührend geschildert, ebenso
wird auch der Franzose Jaques Aymar, der gegen das Ende des
17. Jahrhunderts in Frankreich mit seiner »Baguette« solche Wundertaten
verrichtete, daß er in den Ruf eines Zauberers kam, einer eingehenden
Besprechung unterzogen. Noch erfolgreicher als dieser Aymar war etwa


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