Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
5.1911/12
Seite: 633
(PDF, 169 MB)
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— 633 —

Kapitel XIV bespricht auf wenigen Seiten die so lange immer
wieder bestrittenen physischen Phänomene des Spiritismus:- Klopftöne,
Bewegung von Gegenständen ohne erkennbare Ursache und ähnliche
telekinetische Phänomene. Barrett gibt hier einen kurzen Ueberblick
über den heutigen Stand dieser Frage, wobei alle die zahlreichen Männer
der Wissenschaft herangezogen werden1, die für das tatsächliche Vorkommen
dieser Phänomene eingetreten sind. Er errinnert an die vielbesprochenen
Experimente von Sir William Crookes mit dem Medium
D. D. Home, an dessen Ehrlichkeit weder Fred. Myers noch Barrett
jemals gezweifelt haben, obwohl Home ja des Betrugs angeklagt wurde,
und beschließt dieses Kapitel mit dem bemerkenswerten Ausspruch:
»Wenn, wie alle Religionen annehmen, in der übersinnlichen Welt Leben
herrscht, dann dürfte es dort ebenso wie hier Geschöpfe der verschiedensten
Art und mit den verschiedensten Fähigkeiten ausgestattet geben, von
denen vielleicht einige imstande sind, auf materielle Gegenstände, ja sogar
auf die Moleküle selbst eine Einwirkung auszuüben.« — Barrett nähert
sich also hier der Auffassung der wegen ihres vermeintlichen Aberglaubens
verachteten Okkultisten, die von jeher die Auffassung vertreten
haben, daß diese telekinetischen Phänomene des Spiritismus, die bekanntlich
meistenteils den Eindruck von Kindereien machen, von einer Klasse
von Wesen hervorgerufen werden, die der Okkultismus Naturgeister
nennt. Der Physiker Barrett wird selbstverständlich nicht von Naturgeistern
reden. Dies wäre unwissenschaftlich. Aber was er hier ausspricht
, ist im Grunde genommen dasselbe, was der Okkultist meint,
nur etwas anders ausgedrückt.

Wir sind endlich an den beiden letzten Abschnitten des Buches,
an Kapitel XV und XVI angelangt. Sie befassen sich mit dem eminent
wichtigen Problem der automatischen Schrift und der damit zusammenhängenden
sog. Kreuz-Korrespondenz und berühren damit die vielumstrittene
Frage des Verkehrs mit Verstorbenen. Gerade auf diesem Spezialgebiet
der psychischen Forschung ist im Laufe der letzten 10 bis 15 Jahre so
unendlich viel geleistet worden, dass es kaum noch möglich ist, sich
durch die ins Riesenhafte angewachsene Literatur hindurchzuarbeiten.
Barrett war — wie er in seinem Vorwort angibt — so glücklich, zu
dieser Arbeit in Miss Jane Barlow D. Litt eine geeignete Gehülfin zu
finden, die es ihm ermöglichte, in den beiden Schlusskapiteln das Wesentliche
aus der englischen und amerikanischen Literatur, die über das Gebiet
der automatischen Schrift Aufschluß gibt, kurz zusammenzustellen. Einer
der bemerkenswertesten Fälle von automatischer Schrift in neuerer Zeit
war der des verstorbenen englischen Reverend W. Stainton Moses M. A.,
der noch vor 20 Jahren an der Londoner Universität wirkte und Vice-
Präsident der S. P. R. und mit Barret intim befreundet war. Dieser
hinterließ bei seinem Tode 24 umfangreiche Notizbücher voll automatischer
Schriften, die von Fred. Myers kritisch gesichtet und in den Proceedings

Zentralblatt für Okkultismus. V. Jahrgang. 42


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