Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
5.1911/12
Seite: 642
(PDF, 169 MB)
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— 642 —

Nähe und Ferne, Gegenwart und Zukunft hinaus«. — Eduard v»
Hartmann äußert sich: »Dieses eigentliche Hellsehen . . . muß .
eine Fähigkeit zum geistigen Ueberspringen von Raum und Zeit an-
kannt werden«. »Entweder gesteht man solchen Tatsachen gegenüb
der Individualseele das Vermögen absoluten, d. h. von Zeit und Rar
unbeschränkten Wissens zu oder man geht von der Individualseele
deren wesenhafte Wurzel im absoluten Geist zurück«. Hartmann selfc
tut das letztere und erklärt dabei: »Die Allwissenheit des absolut-
Geistes umspannt implicite im gegenwärtigen Weltzustand die Zukur
ebenso gut wie die Vergangenheit«. — J. Maxwell beruft sich in seine
schon erwähnten Buche auf ein von ihm früher besprochenes Medm
»das die Szene, die es am nächsten Tag erleben wird, vierundzwaiiA
Stunden vorher genau so in einem Spiegel sieht«. Er kommt dabei »a
die Vermutung, Raum und Zeit seien zwar Formen des persönlich»
Bewußtseins und Denkens, hätten aber für das unpersönliche Bewuf
sein nicht dieselbe Bedeutung«.*)

Wie aus den angeführten Aeußerungen Schopenhauers, Hai
manns und Maxwells hervorgeht, ist bei der Erklärung des Vorair
schauens die Frage nach dem Wesen der Zeit von höchster Bedeutum
Diese Frage, die bekanntlich Zschokke in seiner Novelle »Alamontad^
den Abbe Dillon stellen läßt: »Herrscht, wie im Gewühl meiner G
danken und Empfindungen, auch im dunkeln Universum draußen eh
Zeit? Ein Aufeinanderfolgen? Ist dort eine Vergangenheit und Zukui
oder bilden sich diese beide in meinem Gemüt?« — Dieselbe Frage, di
wie aus meinem wiederholt bezogenen Aufsatz ersichtlich, auch die geh
reiche Königin Elisabeth von Rumänien gestellt und dabei die Ve
mutung der »Gleichzeitigkeit der Ereignisse« ausgesprochen hat. — Ebe
dieser Frage habe auch ich mich in meinem erwähnten Aufsatze eil
gehender zugewendet. Leider ist mir erst nachher eine Schrift bekam
geworden, die das Wesen der Zeit und damit auch das Wesen de
zeitlichen Hellsehens und speziell des Vorausschauens vom Stand
punkte des exakten Naturforschers aus beleuchtet. Und zwar i
einer Weise, die sich mit den Ausführungen, die ich (nebenbei bemerk
meines Faches nach Jurist und nicht Naturforscher) gemacht habe, zur
Teil wesentlich deckt. Ich meine die oben bereits bezogene, übrigen
in verschiedener Hinsicht beachtenswerte, Schrift »Die Grundbegriffe de
modernen Naturlehre« von Professor Dr. F. Auerbach. Der genannt
Verfasser tritt an die obschwebende Frage von der Betrachtung de
Raumes aus heran. Er untersucht nämlich zunächst, ob wir uns auße
von dem dreidimensionalen Räume auch von Gebilden geringere

*) An anderer Stelle vermutet Maxwell »die Wahrheit der Kantischen Idee voi
der Relativität und der Zufälligkeit der Zeit und des Raumes . . .« Vergl. die vo
Adam Weishaupt, dem Stifter des Illuminatenordens, herausg. Schrift »Zweifel übe
die Kanfschen Begriffe von Raum und Zeit.«


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