Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
5.1911/12
Seite: 663
(PDF, 169 MB)
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Einer der eifrigsten Sucher war Jörgen Frost, aber schließlich gab auch er die Suche
auf. Da kam ihm ein Traum zur Hilfe. Er sah im Schlafe seines Freundes Leiche
im Staubecken des Mühlenbaches von Haslevgaar. Am nächsten Tage nahm er einige
Männer mit sich und begab sich zu der Stelle, wohin ihn sein Traum gewiesen hatte.
Als die Männer an dem Staubecken angekommen waren, erblickten sie sofort etwas
Schwarzes im Wasser— die Leiche des Sören Jensen. Dieser Vorfall
hat natürlich den in jenen Gegenden Dänemarks noch stark herrschenden Glauben
an das Wirken der Geister Abgeschiedener aufs Neue befestigt.**

So lautet der Bericht in obgenannter Zeitung „Politiken". Zwei Möglichkeiten
der Erklärung dieses Wahrtraumes eröffnen sich uns. Entweder hat Jörgen Frost
durch den lebhaften Wunsch, die Leiche seines Freundes zu finden, sich selbst in
hellsehenden Zustand versetzt, welcher Zustand sich in Form eines Wahrtraumes
auswirkte, oder der Geist des Abgeschiedenen hat ihm das Traumbild zur Auffindung
der Leiche direkt eingegeben. Man sieht, daß auch der Volksglaube gar nicht so weit
von letzterer Erklärung abweicht.

Ein neuer Kontinent in Sicht? Ein Theosoph verkündet im „Matin" die bevorstehende
Ankunft einer neuen Rasse und die Bildung eines neuen Kontinents.

Annie B e s a n t, die bekannte Hohepriesterin der Theosophen, hatte bereits im
Juni vorigen Jahres in Paris und in London angekündigt, daß die Zeichen der Zeiten
eine gründliche Umwälzung der Welt, den Eintritt der Menschheit in eine neue Phase
ihres Seins und die bevorstehende Gründung der Religion oder der Philosophie dieser
künftigen Etappe voraussehen ließen. Ein neuer Messias wird kommen, sagen die
Theosophen, die an die Wiederverkörperung glauben, und viele der Jünger warten
schon voll Sehnsucht auf ihn, um mit ihm an dem Werk der Wiedergeburt der
Menschheit zu arbeiten. Das Haupt dieser Jünger ist ein junger Hindu, der dieser
Tage in Paris eingetroffen ist. Die Orientalen nennen ihn Krischnamurti und
die Okkultisten Alkyone nach der gleichnamigen Dame, die in der griechischen
Sage in einen Eisvogel verwandelt wird. Krischnamurti ist erst fünfzehn Jahre alt,
aber seine wunderbare Entwicklung und seine frühreife Weisheit lassen in ihm den
Vorläufer der neuen Menschheit ahnen. Mit vierzehn Jahren schon schrieb er ein
Buch, das in viele Sprachen übersetzt wurde; es führt den Titel: „Zu des Meisters
Füßen".

Jetzt will Krischnamurti für einige Monate nach Oxford gehen, um mit der
abendländischen Wissenschaft m Berührung zu kommen. Das charakteristische
Merkmal der neuen Zeit, die die Theosophen uns in Aussicht stellen, wird nämlich
die Vereinigung abendländischer Regsamkeit mit orientalischer Klugheit und Beschaulichkeit
sein. Auch der neue Kontinent ist in Vorbereitung. Es ist eine allgemein
gültige Regel, daß jede Etappe der Entwicklung der Menschheit durch kosmische
Veränderungen angezeigt wird. L e m u r i e n, das an der Stelle des heutigen
Indischen Ozeans von Madagaskar bis Sumatra und nordwärts bis Indien über den
Meeresspiegel emporragte, ist versunken, und das wunderbare Land Atlantis,
das zwischen Amerika und Afrika lag, ist bei einer jener großen Weltkatastrophen
gleichfalls untergetaucht; aber daß es dagewesen ist, ist sicher, denn es lebt noch
heute in den Erinnerungen aller Völker. Kleinere Inselgruppen, die plötzlich in der
Nähe von Alaska auftauchten, sollen die Stafetten des neuen Kontinents sein. Er wird
zwischen den Philippinen, Japan, den Aleuten und Borneo liegen, in einer Zone, deren
untermeerische Tätigkeit sich innerhalb einer Zeit von zwanzig Monaten durch 1071
Erderschütterungen kundgab.

Wie wird das Wetter in den nächsten Tagen? Herr Prof. Guido Lamprecht in
Bautzen schreibt: Über das Wetter stehen sich zwei Meinungen gegenüber: Die
amtliche Meteorologie hält noch daran fest, daß das Wetter von morgen sich aus dem
Zustande von heute entwickelt, obgleich sämtliche Untersuchungen das Gegenteil


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