Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
5.1911/12
Seite: 667
(PDF, 169 MB)
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(Seite 522—523) gelesen haben. Und doch sind wir heute in der Lage, ähnliche
Fälle aus guter Quelle berichten zu können. Du Prel schreibt in seinem Werke:
„Die Magie als Naturwissenschaft" (Erster Teil: „Die magische Physik", S. 67):
„Ricard hatte als Patientin eine Uhrmacherin, die alle von ihr berührten Gegenstände
unwillkürlich magnetisierte, so daß dieselben Eisenfeilspäne, Nadeln,
kleine Schrauben usw. anzogen, was ihr in ihrer Beschäftigung sehr hinderlich war.
Du Potet führte einen Mann an, der nie eine Uhr tragen konnte, die
länger als einen Tag richtig ging, so daß er schließlich überhaupt keine
mehr trug. Ein anderer machte die Erfahrung, daß, sobald er mit großer Energie
magnetisierte (d. h. andere Menschen heilmagnetisch behandelte), seine Uhr unregelmäßig
ging oder auch stehen blieb; seine Somnambule gab ihm die Erklärung des
Phänomens." Der erste Fall ist aus Charpignon: „Physiologie etc. du magn. an. 64";
der zweite Fall aus du Potet: „Journal XYII 469", der letzte endlich aus du Potet:
„Journal XX. 662—6615" entnommen. (Die Schriftleitung.)

Eine rätselhafte Viehseuche. Eine Abonnentin in Lofer (Herzogtum Salzburg)
teilte uns folgende rätselhafte Geschichte mit: Nicht weit von Lofer hatte ein größerer
Bauer im Jahre 1910 einen Knecht, der seinen Dienst mangelhaft versah, viel Schnaps
trank und außerdem zornig und gewalttätig war. Deshalb kündigte er ihm mit
1. Januar 1911. Der Knecht verließ das Haus des Bauern und seither ging
des Bauern Unglück an. Eine rätselhafte Seuche dezimierte seinen Viehstand
! Die Tiere zeigten zu Beginn der Krankheit Mangel an Freßlust, magerten
rasch ab, bekamen schließlich Krämpfe, schäumten, schrien auf und verendeten. Der
Oberbezirkstierarzt von Salzburg, die Tierärzte mehrerer Nachbarorte wurden zwar
bei jedem neuen Anfall telegraphisch berufen, konnten aber nicht helfen und standen
ratlos da. Nun gingen diese Tierärzte zur Bekämpfung der rätselhaften Seuche
systematisch vor. Das Heu wurde mikroskopisch untersucht, das Wasser chemisch
analysiert. Doch nichts Verdächtiges darin gefunden. Ja, dasselbe Heu, dasselbe
Wasser bekam den Tieren des Nachbars sehr gut! — Auf Anraten der Tierärzte ließ
der Bauer daraufhin den verseuchten Stall niederreißen und ein ganz neuer Stall
nach den neuesten und besten hygienischen Vorschriften wurde erbaut. Jedoch alles
war umsonst. — Ein Stück Vieh nach dem anderen fiel der rätselhaften Seuche zum
Opfer. Der letzte Ratschlag der Tierärzte beschränkte sich nur mehr auf Anlegung
eines eigenen „vorschriftsmäßiges Aasplatzes", wo die Kadaver der gefallenen Tiere
— es fielen allein in der Zeit vom 1. Januar bis Mai 1911 sechsunddreißig Stück Rinder
— 2 Meter tief eingegraben und mit Kalk bedeckt wurden. Der Bauer hatte indessen
über 15000 Kronen Schaden erlitten und war nahe daran ganz zu verarmen.
Auf das übereinstimmende Zeugnis der Tierärzte und der Gendarmerie hin wurde
zwar dem vom Unglück verfolgten Bauern vom Staat und Land finanziell aufgeholfen
, allein das rätselhafte Viehsterben wollte nicht nachlassen. Und so wandte
sich der Bauer in seiner Not, trotzdem der Pfarrer darüber sehr ungehalten war —
an einen sogenannten „Sympathiedoktor" und fand durch diesen endlich die gesuchte
Hilfe. Dieser „Sympathiedoktor" (aus Berchtesgaden) stand, nebenbei bemerkt, im
Rufe, auch verlorene Gegenstände mit Hilfe eines gabelförmigen Zweiges (Wünschelrute
?) auffinden zu können. Er wurde also geholt und ließ nun im verseuchten
Stalle an manchen Stellen Löcher graben und gab in diese Löcher „allerlei Sachen"
hinein. Was dies eigentlich für Sachen waren, hat niemand gesehen. Qenug, die
rätselhafte Seuche war von dieser Stunde an gebannt! Niemand war darüber froher
als der Bauer. Er war durch das fortgesetzte Unglück schon alt, grau und nervös
geworden. — Und nun frägt unsere Berichterstatterin: Was sagt der Materialist
zu dieser rätselhaften Seuche und deren Bannung? — War es nur „Zufall", daß
die Seuche von dem Augenblick an erlosch, als der „Sympathiedoktor" seine Manipu-

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