Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
5.1911/12
Seite: 683
(PDF, 169 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zb_okkultismus1911/0689
— 683 —

Gebiete sich klären. Die Aussagen von nur einigen Sehern sind
zu wenig verläßlich. Womöglich müssen noch Experimentiermethoden
entdeckt werden, die jede Selbsttäuschung ausschließen und eine möglichst
scharfe Kontrolle der »Seher« gestatten. Daraus wird wohl Herr Feerhow
entnehmen, wie dornig der »Pfad der Klärung« auf diesen Gebieten ist
— Immerhin soll schon heute in dieser Richtung zu arbeiten begonnen
werden und wer Lust hat, möge kühn seine Meinung sagen. Daß
Reichenbach und du Prel nicht unfehlbar waren, braucht nicht besonders
betont zu werden. Aber jeder okkulte Forscher ist zu beglückwünschen,
dem es gegönnt ist, so viele positive Arbeit wie Reichenbach oder
du Prel zu leistet^.

W. T. Stead als Spiritist.*)

Von Albrecht v. Gröling.

Es war vor zwei Jahren. Ich hatte längeren Aufenthalt in London
genommen und kam täglich mittags im Royal Hotel zum Lunch mit dem
Schriftsteller Sidney Whitman zusammen. Wir sprachen über allerlei.
Whitman ist über die Verhältnisse am europäischen Festlande sehr gut
unterrichtet, kennt eine Menge bedeutender und hervorragender Persönlichkeiten
und steht mit vielen im Briefwechsel. Auch Oesterreich kennt
er sehr gut. Einmal kam die Sprache auf W. T. Stead, den berühmten
Herausgeber der »Review of Reviews«. Whitman kannte ihn persönlich,
und als ich den Wunsch aussprach, ihn ebenfalls kennen zu lernen,
stellte er sich mir zur Verfügung, um mich bei ihm einzuführen. Es
war nun die Frage, worüber ich mit Stead reden wollte: über Politik
oder über Spiritismus. Stead ist bekanntlich ein Spiritist gewesen. Da
mir die politische Seite Stegds geläufig war, entschloß ich mich für den
Spiritismus, und Whitman schrieb auf die Einführungskarte, daß ich über
diesen Gegenstand mit ihm reden möchte. Mit dieser Karte versehen
begab ich mich nach Portugal Street in sein dortiges Bureau. Bald
wurde ich vorgelassen.

*) Das »Graz er Tagblatt« war so freundlich, uns den Abruck dieses Originalartikels
zu gestatten, wofür wir an dieser Stelle nochmals bestens danken. Es ist
übrigens als ein »Zeichen der Zeit« anzusehen, daß nahezu sämtliche Tagesblätter sich
keineswegs über den »Spiritisten und Visionär« W. T. Stead lustig machten, sondern
Stead auch als Okkultisten zu würdigen versuchten! Natürlich sind die meisten diesbezüglichen
Artikel noch sehr vorsichtig verfaßt, aber immerhin, man wagt es, dem
Alltagsleser auch mit solchen »unglaublichen Dingen« zu kommen. So brachten einige
Tageszeitungen auch Folgendes aus dem Leben W. T. Steads: »Der auf der »Titanic«
gleichzeitig mit dem Kapitän Smith zu Grunde gegangene Publizist W. T. Stead hat
im Jahre 1893 unter dem Titel: »Zwischen der alten und neuen Welt« eine
Novelle veröffentlicht, die unerhörte Prophezeiungen enthielt.

Erstens: Schauplatz der Novelle ist ein in solcher Pracht und-Größe noch nie
dagewesenes Schiff, das man um seiner titanischen Größe als größtes Weltwunder
der Technik bezeichnete.


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zb_okkultismus1911/0689