Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
5.1911/12
Seite: 697
(PDF, 169 MB)
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Solche Tatsachen sind vorhanden, wie jeder Okkultist weiß, und
es liegt vorläufig* kein Grund vor, diese nachprüfbaren Tatsachen zu
verachten und unprüfbare, rein geistige Erlebnisse für maßgebender zu
halten. Zweifellos ist es unsre nächste Aufgabe, die naheliegenden Tatsachen
nach Möglichkeit zu erforschen.

Es steht hier der wissenschaftlichen Forschung ein weiteres Feld
offen, und den Pionieren des Okkultismus fehlt es nicht an Gelegenheit,
sich zu betätigen und den Boden zu bereiten für eine Zukunftswissenschaft.

Hier, auf dem Boden der Beobachtung und des vernünftigen,
logischen Denkens, sind zunächst Früchte zu pflücken.

Dies schließt nicht aus, daß in späteren Jahrtausenden, wenn
vielleicht die rein geistige Wahrnehmungsfähigkeit in der Menschheit sich
bedeutend weiter entwickelt hat und vor allem allgemeiner geworden
ist, auch diese Forschungsmethode mehr Recht auf eine allgemeine
Würdigung und Anerkennung erlangen wird.

Vorläufig aber sind wir noch nicht so weit.

Wir brauchen zwar die bisher auf dem Wege des geistigen Schauens
gewonnenen Resultate nicht durchaus zu verwerfen. Wir müssen sie
aber als Theorien betrachten, denen erst das exakte wissenschaftliche Experiment
ein festes Rückgrat zu verleihen vermag. Daß dies in der Tat
möglich ist, beweisen die experimentellen Forschungen auf dem Gebiete
der Gedanken oder Vorstellungsphotographie und Uebertragung, sowie
neuerdings die erfolgreichen Versuche des Obersten de Rochas, die
Reinkarnationstheorie experimentell zu begründen.*) Wir müssen
uns stets vor Augen halten, daß der großen Masse des Volkes die
theosophischen Lehren, soweit sie nicht zu beweisen sind, stets fremd
bleiben werden. Gerade diesem Volke aber wollen wir doch
helfen, sich gegenüber Materialismus und Atheismus eine feste
Stütze zu verschaffen; ^eine Stütze, die für sich dieselben
Grundlagen beansprucht wie die Waffen ihrer Angreifer. Eine
solche Stütze aber können dem Volke unbeweisbare und schwer verständliche
Philosophien niemals werden.

Dr. Hübbe-Schleiden hat vor einigen Jahren in den »Psychischen
Studien« mit Recht darauf hingewiesen, daß die Theosophie sich der
heutzutage als richtig anerkannten exakt-wissenschaftlichen Methode anzupassen
habe, wenn sie sich dauernd halten wolle. Damit hat er
den Weg, den okkulte Forscher, wie de Rochas, Durville, Darget, Joire,
Baraduc, Kotik**), eingeschlagen haben, als den zeitlich richtigen
anerkannt.

Wer heutzutage als Seher (Initiierter) einen hohen Standpunkt der
Entwicklung bereits erreicht hat oder erreicht zu haben glaubt, der mag
immerhin die Resultate seines Schauens öffentlich vortragen.

*) de Rochas, les vies successives, Paris, Bibliothäque Chacornac 1911.
**) Die Reihe dieser meist französischen Namen beweist, daß die grande nation
der deutschen nicht nur im körperlichen Flugwesen den Rang abgelaufen hat. M. K.


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