Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
5.1911/12
Seite: 710
(PDF, 169 MB)
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kleinen aber mächtigen Staatsgebilden formt, die, immer mächtiger
werdend, sich einst zum wirksamen Gegengewicht der Macht des Bösen
entwickeln. Zur Macht des Guten, die Schutz und Förderung bietet
allen, die das Gute ehrlich lieben, zur Opferung ihrer Selbstsucht aus
Liebe zum All, und die zum Wohle der Gesamtheit bereit sind.

So ist denn Fernblick ein Grundbestandteil der Kultur und als
solcher so wichtig wie Kompaß und Steuer am Schiff. Er zeigt uns
das Eiland, das uns vom unheilschwangeren Meer erlöst. Er zeigt uns
die Pfade, auf denen uns Erlösung blüht. Und er kündet Unheil allen,
die den Meeresfluten trauen und nicht müde werden, sich am Spiel der
Wellenberge zu ergötzen.

IV.

Drei Werdemöglichkeiten stellt eine sittliche Weltordnung
in Sicht.

Möglichkeit 1. Der heutigen Kulturmenschheit blüht auf diesem
Planeten keine Gesundung mehr. Ihre moralischen Energievorräte haben
sich erschöpft. Der allgemeine Zersetzungsprozeß ist durch nichts mehr
aufzuhalten. Widerstand gegenüber herabziehenden Strömungen und
sozialer Rechtsausgleich in nur kleinsten Kreisen ist die höchste positive
sittliche Leistung, die noch möglich ist. Der unserem Sein zugrunde
liegende höhere Zweck ist ein metaphysischer. Jeder seinem Gewissen
treu gebliebene Geist erntet die Früchte seiner Rechtschaffenheit erst in
einer nachirdischen Welt. Unser Erdenleben dient lediglich der Charakterbildung
, was nur durch ein Uebergewicht von Unrecht und Lüge
möglich ist. Erst im Widerstand gegenüber starken herabziehenden Gewalten
bildet sich des inneren Menschen Edelstes.

Möglichkeit 2. Das unter den Läuterungsgiuten der hereinbrechenden
Leidorkane moralisch gesundende Germanentum schafft unserer
Welt neue sittliche Entwickelungsmöglichkeiten. Die vereinigten Germanenstaaten
auf geläuterter Rechtsbasis entstehen. Sie werden weltbeherrschend
und drücken der Weltpolitik einen edleren Stempel auf. Romanen, Slawen,
Juden und Jesuiten unterliegen, ordnen sich der Führung der Germanenvölker
unter. Ein goldnes Zeitalter bricht als Frucht des vorangegangenen
eisernen herein. Das Gemeine wird in seine Tiefen und Höhlen zurückgewiesen
. Die Ernte der Rechtschaffenen setzt schon in dieser Welt
ein. Gewissenstreue wird aufs herrlichste belohnt. Der Segen, der auf
dieser ruht, pflanzt sich bis in höchste Geistesregionen fort.

Möglichkeit 3. Das im Deutschtum verkörperte Herz der Welt
kömmt über negative Gewissenspolitik nicht hinaus. Trotz schwerster
Demütigungen, Leiden und Anstrengungen seiner Besten bleibt es unfähig
, der Welt ein höheres sittliches Gepräge zu geben. Nach schweren


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