Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
5.1911/12
Seite: 716
(PDF, 169 MB)
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So winkt denn den Rechtschaffenen unserer Zeit ein negativer und
positiver Erlösungspfad. Ein zur Neubildung eines Weltherzens führender
Weg für das moralische Mittelmaß; ein zum Weltgewissen führender,
nur für sittliche Elitemenschen geeigneter Pfad. Zwei Wege, deren Wahl
nicht freisteht, sondern durch Charaktereigenschaften bedingt wird.
Wenn moralische Durchschnittsmenschen im Verlangen nach Höchstem
den Oewissensweg wählen, stößt sie die Schwere der moralischen Aufgaben
dieses Pfades doch bald wieder zurück. Während des heutigen Geistesadels
Gewissensschlamperei wieder für rechtzeitige Abstoßung aller moralischen
Kernmenschen sorgt.

Allerdings sind in der Gegenwart echte Gewissensmenschen noch
dünn gesäet und die Massen der sittlich Mittelmässigen halten sich in
unerschütterlicher Ueberzeugung für unübertreffliche Gewissensmenschen.
Sie nennen sich Naturmenschen, Abstinenten, Vegetarier, Bodenreformer,
Rechtsreformer, Geldreformer, Selbsterzieher, Volkserzieher, Wahrheitssucher
, Rechtsschützer, Theosophen, Spiritisten, Okkultisten, Freidenker, Monisten
, Sozialisten, Anarchisten, Neudenker, Neudeutsche, Antisemiten, Romgegner
, Individualisten, Blaukreuzler, Samariter, Heilssoldaten, Sexualreformer
, Frauenrechtler usw. Ihr Charakterkennzeichen ist, daß sie sich die Weltverbesserung
leicht machen, daß sie meinen, sich die Selbsterziehung
zu hohen und höchsten Graden persönlichen Opfermutes für das Allgemeinwohl
schenken zu können. Daß sie um den Kern aller Volks- und
Selbstgesundung, um Ablegung der Schwäche der Opferscheu herumschleichen
wie die Katze um den heißen Brei.

Der Wahrheits-, Rechts-, Glücks- und Gottsucher um jeden Preis
weiß nun, worauf es ankommt. Weiß nun, was es mit Bildung eines
Weltgewissens und der Selbsterziehung zum brauchbaren Baustein für
ein solches auf sich hat. Wer Wahrheit, Recht, Glück, Gott nicht in
einer den Brüdern und Mitgeschöpfen gern und freudig Opfer bringenden
Liebe sucht, betrügt sich selber um sein Edelstes und Bestes.

Und so wären wir denn glücklich wieder dort, wo vor neunzehnhundert
Jahren des Nazareners Weisheit endete. Nur Liebe, die Opfer
bringt, erlöst! Ohne Opfermut geht alles, was die Menschheit
in Tausenden von Jahren schuf, nach kurzem Höhenrausch an
sittlicher Marklosigkeit zugrunde. Das Opfer ist das Leben,
die Selbstsucht ist der Tod.

Bewährte Heilmethoden gegen Schlangenbiss

und Biss toller Tiere.

Oesammelt und mitgeteilt von G. W. Surya. (Fortsetzung.)

Etwas weit mußte ich ausholen, um mir zu unseren weitereu Betrachtungen
die nötige Basis zu schaffen, aber der Baunscheidtismus
spricht ja ausdrücklich vom »Anreizen und Erwecken der Lebenskraft«,


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