Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
5.1911/12
Seite: 719
(PDF, 169 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zb_okkultismus1911/0725
719 —

Dort findet auch der Laie leichtverständlich dargestellt, wie Dr. Krull
zu seiner großen Entdeckung kam, was seine Einspritzungen unter die
Haut, bestehend aus hochverdünnten wässerigen Lösungen der offiziellen
Ameisensäure, leisten und wo die Grenzen der Heilbarkeit seines Mittels
liegen.

Ursprünglich war Dr. Krull der Ansicht, ein spezifisches Heilmittel
gegen Tuberkulose oder Krebs gefunden zu haben, aber als er nach und
nach sah, wie sich der Kreis der Wirksamkeit der Ameisensäureinjektionen
auf Krankheiten ausdehnte, die zu einander, wenigstens nach heutigen
wissenschaftlichen Begriffen, in gar keiner verwandtschaftlichen Beziehung
standen, da suchte er nach einer tieferliegenden Ursache der wunderbaren
Wirkung seines Heilmitteis, und er neigt jetzt zur Ansicht, daß
die Ameisensäure gleich einem »Ferment« wirke, welches als mächtiges
Stimulanz die Zellentätigkeit anrege. Diese Anregung sei aber
keine vorübergehende, sondern eine andauernde.

Erinnern wir uns, daß der berühmte Virchow das Leben als »Zellentätigkeit
« definierte, so liegt der Schluß nahe, daß die Ameisensäure
direkt stimulierend, anregend auf das Leben, kurzweg, oder wie wir
populärer und vielleicht auch der Wahrheit näherkommend uns ausdrücken,
auf die Lebenskraft selbst wirkt.

Gelingt es, die Lebenskraft zu erhöhter andauernder Tätigkeit
vermittelst der Ameisensäureinfektionen anzuspornen, so tritt Heilung
all der scheinbar verschiedenen Krankheiten ein; ist der Körper aber
bereits zu geschwächt, so hält er diese erhöhte Zellentätigkeit nicht mehr
aus, dann versagt die Ameisensäureinjektion ihren Dienst. In
diesen knappen Sätzen glaubt Dr. Krull auf Grund seiner langjährigen
Erfahrungen am besten das Wesen und die Wirksamkeit seines Heilsystems
zu charakterisieren.*

Die Ameisensäureinjektion leistet also augenscheinlich dasselbe
wie der Baunscheidtismus. Da liegt die Vermutung nahe, daß das Oleum
Baunscheidt einen Stoff enthält, der gleich der Ameisensäure ebenfalls
wie ein »Ferment« stimulierend auf die Lebenskraft einwirkt. Nur so
wäre auch die universelle Wirksamkeit des Baunscheidtismus
auf den Gesamtorganismus zu erklären.

Woraus besteh^ nun das mirakulöse »Oleum Baunscheidtii«? Ehe
wir den Versuch der Beantwortung dieser Frage wagen, müssen wir
darauf hinweisen, daß Baunscheidt durch einen heilsamen Mückenstich
zur Konstruktion seines Lebensweckers und zur Komposition seines
Oeles angeregt wurde. Der Lebenswecker kopiert nur den rein

Alchemisten die Syphilis heilen, gleichfalls auch gegen Syphilis mit Erfolg angewendet
werden können. Durch Briefwechsel mit Herrn Dr. med. E. Krull können wir unsern
Lesern schon heute mitteilen, daß ebengenannter Arzt in der Tat daran ging, seine
Injektionen nunmehr auch gegen Syphilis zu erproben. Bewähren sich die Ameisensäureinjektionen
gegen Syphilis, so sind dieselben auch ein Heilmittel gegen Malaria.


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