Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
5.1911/12
Seite: 725
(PDF, 169 MB)
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fallender Sicherheit, lediglich durch Beschau des Urins des Kranken, die richtigen
Heilmittel (meist aus dem Pflanzenreich stammend) zu verordnen wissen, ja auch
Prognosen über den betreffenden Patienten, ohne ihn persönlich gesehen zu haben,
machen, die meist in Erfüllung gehen. Man hielt diese Art Diagnose bisher wohl für
Humbug. Endlich hat ein moderner Arzt, Herr Dr. med. Bergmann, Berlin-
Charlottenburg, Wilmersdorferstraße 53/54, diese uralte Art der Diagnose einer
praktischen Erprobung am Krankenbett unterzogen und ist zu dem wichtigen Resultat
gekommen, daß in allen Krankheitsfällen das wirksamste Heilmittel
(Simillimum der Homöopathie) sich aus dem Urin des Patienten erkennen läßt.
Seine diesbezüglichen Erfahrungen hat Herr Dr. Bergmann in einer Broschüre:
„Lebenskraft = Heilkraft". Ein Wegweiser für jedermann zur Heilung
und Verhütung der Krankheiten. (Verlag Prieber & Lammers, Berlin W. 8) niedergeschrieben
, we^he insbesondere für Homöopathen und solche, die es werden
wollen, von großem Nutzen ist. „Die Mittelwahl nach dem Urin", sagt
Dr. Bergmann, „überhebt uns der Notwendigkeit, an der Hand aller möglichen, fast
unübersehbaren Symptome das richtige Medikament herauszufinden und führt uns
auf ebenso kurzem wie sicherem Wege zum Simillimum."

Was das in der Praxis wert ist, soll uns an einem Fall erläutert werden. Der
homöopathische Arzt Dr. B a 1 z e r veröffentlicht eine Krankengeschichte einer an
einem schweren, hartnäckigen Magenübel leidenden Patientin, welche er zuerst mit
verschiedenen homöapathischen Mitteln vergeblich behandelt hatte, bis er, allein
nach den Urinzeichen, Sulfur wählte und hierdurch sofort eine vollständige
und dauernde Heilung erzielte. — Jeder praktische Homöopath
sollte also nicht versäumen, obgenannte Broschüre sich zu verschaffen, die
auch in manch anderer Hinsicht wertvolle Winke enthält.

K. R* in W.: Wir sind Ihnen sehr dankbar, daß Sie uns auf das famose Gedicht
: „F a u s t g e d a n k e n" von Karl Hans StrobJ, welches jüngst in der
„M u s k e t e" erschien, aufmerksam gemacht haben. Dasselbe ist wirklich wert,
zur Kenntnis unseres Leserkreises zu gelangen, und es sei demnach gleich hier
wiedergegeben:

„Ich möchte mich gern dem Teufel verschreiben,

Wie Faust mich durch alle Welten zu treiben,

Nichts sollte mir irgend verborgen bleiben.

— Die Blulurkunde ist aufgesetzt!

Und klüger als der übergeschnappte

Faust, der schließlich die Zeche berappte

Und seraphisch psalmierend zusammenklappte,

Betrüge ich Himmel und Hölle zuletzt.

Die Bluturkunde ist stilisieret,

Nach allen Regeln verklausulieret,

Fehlt nur, daß sie der Teufel petschieret.

Doch — im Vertrauen — Geschäft wär's keins

Für ihn. Denn kam meine Sterbestunde,

So spräch ich:. „Ich bin beim Monistenbunde,

Beim infalliblen Monistenbunde

Und Himmel und Hölle sind Ich und Eins.

Jawohl, Verehrter, Geschäft ist's keines.

Denn Himmel und Hölle sind Ich und Eines,

Deines ist Meines und Seines ist Meines

Und alles Eines lehrt der Monist.

Das ist das logische Falleneisen,

Und willst du mich sehen in deinen Kreisen,

So mußt du mir erst überzeugend beweisen,

Daß du außer mir vorhanden bist."

So spräch ich — Monist vom Monistenbunde —

Und trüg ihm vielleicht noch vor die gesunde

Populäre Entwicklungskunde

Und das Gesetz der Erhaltung der Kraft,

Und hätt ihn in fünf Minuten logisch,

Methodologisch und psychologisch,


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