Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
6.1912/13
Seite: 290
(PDF, 158 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zb_okkultismus1912/0296
— 290 —

gegenseitigen Fürchtens, unerträglich die Last des waffenstarrenden Friedens
geworden.

Der Genius der Menschheit verbirgt aber trauernd sein Haupt; denn
ein Morden soll nun beginnen, wie es die Welt bisher noch nicht
gesehen hat! Nicht nur auf der Erde und unter der Erde soll gekämpft
werden, sondern ebenso grimmig und raffiniert auf dem Wasser und
unter dem Wasser. Ueberall soll Tod und Schrecken verbreitet werden!
Aber die größten Triumphe im Massenmord erhofft man sich durch Beihilfe
der vierten Waffe, durch Verwendung der jüngsten technischen Errungenschaft
des nimmerrastenden menschlichen Geistes, durch das
Kriegsluftschiff. Welche Perspektiven eröffnen sich da einem Dutzend
kühner Piloten, die ihre Aeroplane besteigen und nun von oben auf feindliche
Heere, Festungen, Städte, Schiffe oder Arsenale binnen wenigen
Minuten einen verheerenden Hagel von Ekrasit-Bomben*) herabfallen
lassen! Und verfügen zur Zeit der Kriegserklärung manche der Großmächte
nur über einige Hundert von Flugdrachen, so können dank der
hochentwickelten Industrie in wenigen Monaten Tausende und Abertausende
Aeroplane die Sonne verfinstern! Selbst der stille Aether des
Raumes wird zu Kriegszweckn dienstbar gemacht. Vermittelst drahtloser
Telegraphie werden von irgend einem sicheren Punkte, weit hinter der
hundert Kilometer langen Schlachtlinie, die Millionenheere zur gegenseitigen
Vernichtung gelenkt werden. Schon sind wir aber auch so weit, Lufttorpedos
durch elektrische Wellen nach Belieben aus der Entfernung zu
dirigieren; es fehlt uns nur mehr die Verwendung okkulter Kräfte und
Künste zu gegenseitiger Vernichtung, und wir hätten glücklich wieder
die Atlantier erreicht.

ja, es wird ein Krieg werden, wie ihn die Welt noch nie sah! Fraglich,
ob die Waffentechnik der Atlantis unsere Höhe erreicht hatte? Denn
herrlich weit haben wir es diesbezüglich gebracht. Von der Handgranate
und automatischen Taschenpistole, den vorzüglich bewährten Maschinengewehren
bis zu allen erdenkbaren Rücklaufrohrfeldgeschützen, Schnellfeuergeschützen
mit und ohne Panzerschutz (auf Autos montiert), Ballonabwehrgeschützen
, Feldhaubitzen und dem durch mechanischen Zug
leicht beförderlich gemachten Riesenmörser von 30,5 Zentimeter Kaliber,
der auf 8000 Meter Entfernung 350 Kilogramm schwere Granaten von
furchtbarer Zerstörungskraft schleudert, soll endlich alles in Aktion treten.
Nicht nur bei Tag, sondern auch bei Nacht soll gekämpft werden, denn
wozu wären mobile elektrische Scheinwerfer in allen Armeen eingestellt?
Zur See aber stehen den Großmächten Riesenschlachtschiffe von noch nie
dagewesener Offensiv- und Defensivkraft zur Verfügung. Dazu Hoch-

*) Oder man denke sich einen Zeppelin-Luftkreuzer (mit einem Aktionsradius
von Hamburg bis Kopenhagen und zurück), der seine 2 bis 3000 Kilogramm Bomben
an Bord führt und damit ins Feindesland fliegt!


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zb_okkultismus1912/0296