Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
7.1913/14
Seite: 14
(PDF, 170 MB)
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in Wahrheit war es oft nur ein Vorgeben von Arbeit, wenn nicht das
Auge des Aufsehers ständig auf seinen Leuten ruhte. Warum? Weil
sie körperlich nicht länger zur Arbeit tauglich waren. Es war nur ihr
Wille, der die Muskeln zur Anstrengung zwang. Und von den stämmigen,
wetterharten Bergleuten, die damals 25 Jahre oder etwas darum herum alt
waren, um 1860 arbeiteten und in dieser Fron verblieben, ist eine weit größere
Mehrzahl nicht mehr am Leben, und von denen, die heute noch leben,
sind vier Fünftel gebrochene Leute.

In der Natur finden wir Perioden der Ruhe in stetigem Wechsel
mit Perioden der Tätigkeit. Die Bäume ruhen im Winter. Der Kreislauf
des Saftes ist träge. Weder Blatt noch Blüte noch Frucht wird erzeugt.
Die wilden Tiere und Vögel tun nach des Sommers brütender Jahreszeit
nur wenig. Sie fressen und schlafen. Einige Tiere und Reptilien schlafen
während des ganzen Winters. Selbst der Boden muß ruhen, um die beste
Ernte hervorbringen zu können. Wo er durch andauernde künstliche
Düngung übermüdet wird, ist sein Ertrag an Wohlgeschmack und
Nahrungswert unter dem Ertrage eines jungfräulichen Bodens. Krankheit
, Mehltau und zerstörende Insekten gelangen in seinem natürlichen
Zustande unerkannt zu Gedeihen. Wenn der Mensch die Tatsache erkennt
, daß er seinen Körper, von der aufkeimenden Kraft der Jugend
angefangen bis zum Alter von vierzig oder fünfzig Jahren, nicht ohne
großen Schaden Jahr für Jahr unter vollem, unaufhörlichem Nervendrucke
oder der Willenskraft aufbrauchen kann, und wenn er, in Erkenntnis
dieser Tatsache, sich öfter in den Zustand völliger Ruhe und Aufnahme
begibt, wie dies der Baum, der Vogel und das Tier in ihrem natürlichen
Zustande tun, dann wird er sich, immer mehr und mehr aus diesem
Elemente aufnehmend, einer weit besseren Gesundheit des Leibes und
größerer Elastizität seiner Muskeln und seiner Kraft und Geistesfrische
erfreuen. Er würde noch andere Sinne und Kräfte in sich erwecken,
deren Existenz von den meisten Menschen zur Zeit noch bezweifelt
wird.

Einige orientalische und indianische Rassen besitzen, teilweise auf
Grund ihres ruhigeren, dem Leben des Baumes und Tieres und dem
Einflüsse der Jahreszeiten besser angepaßten Lebens, bis zu einem gewissen
Grade diese Sinne und Kräfte. Sie besitzen nicht unsere herrschsüchtige
, angriffslustige Kraft, die überfällt und erobert, wie England
Indien eroberte und die Amerikaner die Indianer unterworfen und fast
ausgerottet haben. Aber wisse: nicht diese Kraft ist am Ende Sieger!
Die Kraft des Gedankens, die am stärksten arbeitet, wenn der Körper
verhältnismäßig untätig ist, ist in Wahrheit die stärkste und endlich
vorherrschende Kraft! Sie ist fein, geräuschlos und unsichtbar. Aus dem
höchsten Motive heraus wirksam, verfeinert und gesittet sie die rauhen,
kriegerischen, erobernden Rassen, indem sie ihnen die Zivilisation der
untervorfenen aufpfropft. Solcherart wurde die Kunst und Zivilisation


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