Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
7.1913/14
Seite: 15
(PDF, 170 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zb_okkultismus1913/0022
- 15

der unterworfenen Aegypter den Assyrern zuteil. Jahrhunderte später übertrugen
die unterworfenen Assyrer diese Kraft den siegreichen Griechen.
Die Griechen unterlagen den Römern, doch die griechische Zivilisation
war in Rom vorherrschend. Rom ging durch die Goten und Vandalen*
die damals wilden Rassen des nördlichen Europa, leiblich unter. Aber
im Reiche des Geistes ist es der Einfluß des alten Italien, der die große
Rolle bei der Verfeinerung der einstigen Hunnen und Vandalen voriger
Zeitalter zu Deutschen, Franzosen, Spaniern und Italienern spielte. Jede
Umwälzung, Erschütterung und Eroberung ließ diese Kraft auf einem
weiteren Felde Wurzel schlagen. Heutzutage studieren die besten Geister
Englands ernsthaft die kürzlich aufgefundenen indischen Lehren, und diese
Kraft unterwirft in gewissem Sinne England, das heute bereits zu Füßen
Indiens sitzt, um die erste Lektion im Alphabet der Gesetze und der
Kraft zu empfangen, die bisher seinen Gelehrten ganz unbekannt waren.
»Was ist das für eine Kraft?« fragst du, »wie wird sie gewonnen? wie
entwickelt?« — Es ist die Kraft, die aus den zu einem Zwecke in vollkommener
Eintracht vereinigten Geistern fließt. Denn wenn du all
dein Denken oder deine Kraft auf die Arbeit deiner Glieder lenkst, indem
du tagein, tagaus, jahrein, jahraus dein Handwerk verrichtest, ohne auf
die Anregungen und Zeitinstinkte oder Jahreszeiten zu merken, dann
läßt du all diese Kraft lediglich das Instrument treiben und aufbrauchen:
den Körper. Du verhinderst sie, fern vom Körper zu wirken. Du verhinderst
ebenso das Einströmen und die Verwandlung dieser verjüngenden
Kraft des Frühlings. Du erzeugst die Gewohnheit, den Körper
immer in Bewegung zu erhalten. Du verhinderst selbst jene Pause des
Schlafes, die deinem Körper die größte Kraft für die Stunden des Wachseins
bringen würde. Denn wenn Geist oder Körper Tag für Tag erschöpft
werden, dann bleibt dasselbe Element auch in der Nacht bestehen
und erschöpft dich. Du erzeugst den Glauben und Irrtum, daß du nichts
zustande bringst, es sei denn, du wärest mit Körper oder Gehirn am
Werke. Du würdest nicht in den Zustand der Ruhe gelangen, wenn
deine Denkkraft nicht fern und getrennt von deinem Körper arbeiten
könnte, um dir zur erfüllten Zeit hundertmal mehr an segensreichem
Gewinne zu bringen, als du durch bloße physische Bemühung je zu
erreichen vermagst.

Die Eigenschaft des Blattes, der Wurzel oder Beere, die, als Medizin
genommen, auf die inneren Organe einwirkt, ist die Kraft in jener Pflanze,
die durch den Verdauungsprozeß befreit wird. Die Stärke, die du vom
Brot oder Fleisch erhältst, ist die aus der Nahrung auf dieselbe Weise
befreite Kraft. Verdauung ist ein langsames Verbrennen der in den Körper
aufgenommenen Stoffe, wie die Kohle im Ofen verbrannt wird. Wie du
die durch solche Verbrennung freigewordene Kraft gebrauchst, um den
Körper zu betätigen, und der Ingenieur die Hitze zum Betriebe der
Maschine ausnützt. Je jünger die Knospen, desto zarter ihre äußere


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zb_okkultismus1913/0022