Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
7.1913/14
Seite: 32
(PDF, 170 MB)
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den nicht etwas geregt, sich dort nicht ein skeptisches Lächeln eingestellt
haben wird? Ich vermute so etwas. Vermutlich wird auch der Leser an
dieser Stelle ungläubig den Kopf geschüttelt haben.

In diesem »International Club fo psychical research« kann aber ein
Mann wie Cheiro offenbar ungeniert die unglaublichsten Dinge vorbringen,
wenn er nur selbst von deren Wahrheit überzeugt ist. Widersprechen
wird man ihm dort nicht. Diskussionen, wie bei uns dies üblich, finden
dort offenbar nicht statt.

Man ist in okkulten Dingen in England viel toleranter wie bei
uns, wo man es bekanntlich kaum riskieren kann, öffentlich von einem
mediumistischen Verkehr mit verstorbenen Menschen zu reden. Bei uns
erwartet man von einem Redner, der über solche Dinge öffentlich das
Wort ergreift, daß er sich wenigstens bemüht, sich in den Grenzen des
wissenschaftlich Beweisbaren zu bewegen, daß er nicht unterläßt, möglichst
viele Gründe anzuführen, die für das von ihm Vorgebrachte sprechen
. Kann er das nicht, dann wird man ihn schwerlich ernst nehmen.

Man muß sich hierbei immer vor Augen halten, daß die okkulte
Forschung einen ganz besonderen Typ von Menschen erfordert, Menschen
mit ganz anderen Organen, als wir sie heute besitzen, mit Organen, die in die
Region des Uebersinnlichen hineinragen. Solche Organe soll die Menschheit
in einer weit zurückliegenden Vergangenheit besessen haben, wie
uns berufene Okkultisten versichern, und solche Organe werden sich
auch bei der Menschheit der Zukunft, die über den heutigen Materialismus
hinausgeschritten sein wird, wieder einstellen. Im gegenwärtigen Zeitalter
sind nur sehr wenige Menschen im Besitz dieser zur okkulten
Forschung notwendigen Organe, nur die Menschen, die eine besondere
Schulung durchgemacht haben. Menschen dieser Art sind z. B. die indischen
Yogis, die diese Schulung durchgemacht haben, vielleicht auch
die Brahminen der Joshi-Kaste, von deren okkulten Fähigkeiten Cheiro
so merkwürdige Dinge erzählt, daß man sie ihm kaum glauben kann.

Sicher ist, daß wir die Yogis zu den geschulten Okkultisten zählen
dürfen. Wenn diese ihren Körper für längere Zeit der Erde übergeben, d. h.
sich lebendig begraben lassen, dann versetzen sie ihren Körper in einen
tiefen Schlafzustand, sich selbst aber, d. h. ihre höheren Glieder, versetzen
sie in die übersinnlichen Regionen. Deutlicher ausgedrückt, ihr Astralleib
trennt sich von den beiden andern Leibern, dem physischen und
dem ätherischen, wie dies ja immer beim Einschlafen geschieht. Nur
versinkt der Yogi, wenn er sich begraben läßt, nicht in Bewußtlosigkeit,
wie wir, wenn wir einschlafen, sondern er besitzt die Fähigkeit, mit mehr
oder weniger klarem Bewußtsein in die übersinnlichen Regionen hineinzutauchen
.*)

*) Die obigen Bemerkungen wenden sich nur an die Leser, denen der Okkultismus
bis jetzt eine terra incognita geblieben ist. Die alten Leser des Zentralblattes sind
ja mit diesen Dingen längst bekannt. *


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