Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
7.1913/14
Seite: 45
(PDF, 170 MB)
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wird immer Gründe finden, die psychometrische Untersuchung zu bemängeln
, da er die Art der Untersuchung nicht kennt. Außerdem sind
in dem vielköpfigen Gedankenkreise viel zu viel störende Einflüsse vorhanden
, welche die Reinheit des Resultates erschweren.

Immerhin muß es erwähnt werden, daß er gelegentlich solcher
Untersuchungen 2 hervorragende Psychometer entdecken konnte. Von
diesen hat Frau Dr. B. Hayden auf einer längeren Reise durch England
den bekannten Professor Robert Owen und den Schriftsteller Bulwer von
der Psychometrie und dem Okkultismus überzeugt; sie war auch eine
Zeit lang als Sachverständige mit Erfolg bei einer amerikanischen Lebensversicherungsgesellschaft
tätig. Die andere Person war eine gute Hellseherin
, Frau Decker, welche später die meisten der von Buchanan berichteten
Untersuchungen, nun mehr als seine Frau, regelmäßig ausführte und infolgedessen
schon — durch den gleichbleibenden Rapport und die Uebung-
eine außerordentliche Empfänglichkeit für psychometrische Eindrücke erwarb
. Sie gewöhnte sich daran, unwillkürlich alle ankommenden Briefe
psychometrisch zu bewerten, und da auch mancherlei Unangenehmes
berichtet wurde oder die Briefschreiber ihr sonstwie unangenehm waren,
wurde ihr das schließlich lästig. Sie öffnete solche Briefe überhaupt
nicht mehr und überließ diese Korrespondenz anderen, die ihr davon
berichten mußten. Sie brauchte solche Briefe überhaupt nicht mehr, um
einen Eindruck zu gewinnen, zu berühren. Wenn Medien sich vielfach
weigern, Tastuntersuchungen zu leisten, so liegt das häufig daran, daß sie unbewußt
fühlen, daß der Brief Schreiber sie auf die Probe stellen will; sie fühlen
die falschen, vernichtenden Gedanken und werden gewarnt. Ich entsinne mich
an einen solchen Fall. Ein solcher Prüfer legte einer Wachsomnambulen ein
Bild vor, welches ein Mädchen von vielleicht 6 Jahren darstellte, mit der Frage,
wie die geistigen Fähigkeiten seien. Die Somnambule wollte erst nicht
untersuchen, erklärte aber die Krankheitsanlagen des Bildes und schilderte
den Zustand des Kindes, wie es sich in der Schule benehmen würde.
Der Fragende mußte zugeben, daß alle Einzelheiten richtig wären, inzwischen
sei aber das Kind schon gestorben. Die Somnambule hatte
hier rein psychometrisch untersucht und war auf die spiritistische Forderung
des Fragers nicht eingegangen, der wohl gleich mit dem Spirit verkehren
wollte. Vollkommne Aufrichtigkeit einem Medium gegenüber ist überhaupt
, um ein Resultat zu erzielen, immer am Platze. Wenn es sich um
Fragende handelt, die gewohnt sind, objektiv und unvoreingenommen sich
ihre Objekte vorzustellen, also ihre eigene Persönlichkeit ganz mit allen
Absichten aus dem Spiele lassen, dann werden die besten Resultate erzielt
. — — Buchanan erzählt, daß seine Frau einen Brief mit 5 Siegeln, der
psychometrisch untersucht werden sollte, anfangs nicht untersuchen wollte.
Als sie aber aus dem Eindrucke, den der noch uneröffnete Brief machte,
die Aufrichtigkeit und das Wohlwollen des Schreibers empfand, tat sie
es doch und schickte den uneröffneten Brief mit ihrer Untersuchung


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