Freiburger historische Bestände - digital

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Entlassung des Dauergedankens«, der 8. werde bald erscheinen: »Die
Erlöschung des Buddho«.

Wie nun der Buddho die Geschichte vom Besuche des Maro erzählt
, fällt es dem Anando endlich wie Schuppen von den Augen, und
er spricht zum Buddho (wörtlich): »Bestehen, o Herr, möge der Erhabene
das Weltalter durch . . . zum Heile für Götter und Menschen!« (Wie
oben.) Der Buddho entgegnete: »Laß es gut sein, Anando, bitte nicht
den Vollendeten; die Zeit ist vorbei, den Vollendeten zu bitten!« Dreimal
bittet Anando, dreimal schlägt ihm der Buddho die Bitte ab und sagt dann
zum Schluße: »Hättest du, Anando, den Vollendeten gebeten, so hätte
er wohl zweimal deine Worte abgewiesen, aber das 3. Mal ihnen entsprochen
!« --Soweit der Bericht.

Wäre also Anando damals nicht wie mit Blindheit geschlagen gewesen,
so wäre der Buddho Gotamo noch heute unter uns, und allem Gerede, ob
es Lebensverlängerungsmittel gibt oder nicht, wäre durch das lebende
Beispiel mit einem Schlag ein Ende bereitet. — Hier haben wir meines
Erachtens das älteste Zeugnis von der Erlangung der Unsterblichkeit bei
lebendigem Leibe. Deutlich, klar, einfach, nüchtern ist der Weg für jeden
angegeben, der dieses »höchste Gut« erreichen will. Es besteht lediglich
»in der Ausübung der 4 Machtgebiete«.

Es wäre gewiß mehr als boshaft, wenn ich meinen Lesern nicht
auch das Wesen der 4 Machtgebiete mitteilen wollte. In der 5. Rede
desselben Bandes, der Neumann die Ueberschrift »Scharenfürst« gab,
spricht Brahma zu den 33 Göttern: »Wie gut hat doch Er, der Erhabene,
der Kenner, der Seher, der Heilige, vollkommen Erwachte (alles Namen
für den Buddho) diese 4 Machtgebiete dargestellt, auf daß man Mächte
beherrschen, Mächte entfalten, Mächte wirken lassen kann! Und zwar
welche 4 Machtgebiete? Da kann, ihr Lieben, ein Mönch das durch
Innigkeit, Ausdauer und Sammlung des Willens erworbene Machtgebiet
gewinnen; das durch Innigkeit, Ausdauer und Sammlung der Kraft erworbene
Machtgebiet gewinnen, das durch Innigkeit, Ausdauer und
Sammlung des Gemütes erworbene Machtgebiet gewinnen, das durch
Innigkeit, Ausdauer und Sammlung des Prüfens erworbene Machtgebiet

gewinnen.« — Das sind die 4 Machtgebiete.---Wenn nun der Buddho

recht hat und ohne Geheimniskrämerei jedem den Weg zu beliebiger
Verlängerung leiblichen Lebens weist, so war jeder eifrige Buddhojünger
imstande, bis zu einem Punkte vorzudringen, wo er den Gedanken
leiblicher Fortdauer immerfort pflegen konnte. Unter diesem Gesichtswinkel
betrachtet verliert der Gedanke von dem unglaublich hohen
Alter der Mahatma alles Märchenhafte. Ein Mahatma ist also ein dem
Buddho sehr nahe kommendes Wesen, das den Dauergedanken noch
festhält und nicht, wie jener, bereits entlassen hat, um in Nibbanam einzugehen
.

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