Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
7.1913/14
Seite: 76
(PDF, 170 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zb_okkultismus1913/0083
— 76

auch die Landleute immer bereit sind zu sprechen, so ist dies mit Schreiben
weniger der Fall, auch wenn es sich nur um eine Unterschrift handelt.

Ich bin sicher, daß, wenn man jemand zum Sprechen bringt, welcher
Teresa zu jenen Zeiten gekannt hat, noch viele weitere Tatsachen
in Erfahrung gebracht werden. So sagte mir jemand, als ich auf die
Pieracchina anspielte: Ich habe mit eigenen Augen gesehen, wie sie sich
auf ein Stück Marmor stürzte und es mit ihren Zähnen zersplitterte, ohne
sich zu beschädigen. Ich habe sie wie eine Katze auf einen Olivenbaum
klettern sehen, sich dort auf einem der schwächsten Zweige wiegend
und wie ein Hahn krähend. Dann stieg sie in derselben Weise herab
und lief so schnell durch das Feld, daß sie von den schnellsten Jungen
nicht eingeholt werden konnte.

Wenn Sie später einiges zu erfahren wünschen über die Hülfe,
welche ihr durch eine Frau zu teil wurde, bitte ich es mir mitzuteilen.

Mit vorzüglicher Wertschätzung R. B.

F . . . . (Lucca) (Christina)

* *
*

Ich begab mich im Alter von 27 Jahren an einem Markttage nach
Pietrasanta und hielt auf dem Hauptplatz an, wo ein Haufen Leute um
eine Somnambule mit verbundenen Augen versammelt war. Ich verweilte
nicht lange und gab auch kein Geldstück, um meine Zukunft zu erfahren,
wie dies die andern taten. Ich erledigte schnell meine Geschäfte und
kehrte mit einer gewissen Unruhe nach Haus: allein ich legte diesem
Gefühl keine Bedeutung bei.

Doch nachdem einige Tage in dieser Unruhe verflossen waren,
wurde ich plötzlich verhindert, für meine Familie zu kochen. Wenn ich
mich nicht bewegte, ging es mir gut, aber sobald ich mich erhob, etwas
zu tun, ergriff mich ein Magenkrampf, daß ich mich wie eine Schlange
wand. Ich erschrak und fing an zu schreien: Was ist mir zugestoßen?
Gestern war ich noch Herr meiner selbst, und heute bin ich der Möglichkeit
beraubt, für die Meinigen zu sorgen, die vom Felde heimkommen!
Und doch, etwas anderes könnte ich tun, nur dieses nicht; und dies ist
doch das Notwendigste!« Ich weinte und wollte verzweifeln, diesen Tag
aber mußten wir alle auf das Mittagsmahl verzichten.

Von jetzt ab begann das Leiden, welches ich neun Jahre lang die
»Krankheit« nannte. Ich hatte nicht einmal die Idee, daß es Geister
sein könnten, die mich in dieser Weise quälten.

Heute z. B. konnte ich nicht erreichen, das zu tun, was mir morgen
erlaubt wurde. Ueberdies bemerke ich, daß mir stets das Nützlichste
und Notwendigste verboten wurde, was für mich als Mutter einer zahb-
reichen Familie eine große Unannehmlichkeit war. Manchmal kam es vor,
daß es mir ein oder zwei Tage gut ging, allein sobald ich anfing zu


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zb_okkultismus1913/0083