Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
7.1913/14
Seite: 108
(PDF, 170 MB)
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Ursprung des Vaterunsers wahrscheinlich zu machen. Er geht dabei von der älteren
Form des Vaterunsers aus, wie es bei Lukas steht, und versuchte es in sein
aramäisches Original zurückzuübersetzen, in welcher Sprache ja das Lukas-Evangelium
ursprünglich geschrieben war. Dabei stellte sich denn heraus, daß es aus
vier metrischen Zeilen bestand. In zweien dieser Verse war das Metrum ganz
offenbar ersichtlich; für die beiden anderen Verse waren nur kleine Änderungen
nötig, um sie in ein Metrum zu bringen, welches ein siebensilbiger Vers war, wie
er sich im Aramäischen bis ins vierte Jahrhundert v. Chr. nachweisen läßt. Professor
Torrey stützte schließlich die Vermutung, daß wir das Vaterunser ursprünglich
uns als ein Gedicht zu denken haben, durch den Hinweis darauf, daß bei aramäischen
und späthebfäischen Grabschriften und Gebeten vielfach die metrische
Form nachweislich im Gebrauche gewesen ist.

Das Licht der Erde. Man erinnert sich an die Versuche, die vor einigen
Jahren ein Gelehrter vorschlug, um eine Verbindung der Erdenbewohner mit den
Marssöhnen, falls solche vorhanden wären, zu ermöglichen. Es sollte ein riesenhaftes
rechtwinkliches Dreieck erbaut werden von derartigen Dimensionen, daß man
es auf dem Mars wahrnehmen könnte. Die Weltgültigkeit des Pythagoreischen
Lehrsatzes, der auch den Marsbewohnern bekannt sein müßte, sollte dann eine allmähliche
Verständigung ermöglichen. Eine solche gehört vielleicht nicht zu den
völligen Utopien. Denn falls der Mars bewohnt ist, kann man auf ihm die Erde als
einen starken Leuchtstern wahrnehmen. Die Erde strahlt bekanntlich trotz
ihrer erstarrten Rinde Licht aus. Man hat beobachtet, daß bei dunkler, mondloser
Nacht die Helligkeit am Firmament an Stärke die Gesamtheit aller Lichtmengen
übertrifft, die jeder einzelne Stern einzeln versendet. Selbst die dunkelsten Regionen
des Erdballes scheinen von einem sich weit verbreitenden Licht erhellt zu
sein, das seinen Ursprung wahrscheinlich in dem Luftkreise der Erde hat: es ist
dies das „Licht der Erde". Verschiedene Gelehrte haben gefunden, daß diese
Lichtstärke dem zehnten Teile des Lichtes eines Sternes erster Größe entspräche.
Man hat dieses Phänomen einem andauernden Nordlicht zugeschrieben, das sich
hauptsächlich im Spektroskop durch seinen charakteristischen grünlichen Schein,
der in dunklen Nächten am ganzen Himmel sichtbar ist, offenbart. Diese Ansicht
vertrat Campbell. Es gibt aber jetzt eine neue Erklärung: Die beständige Reibung
der höchsten Atmosphäre durch die Sternschnuppen und kosmischen Teilchen
kann ebenfalls dies Licht hervorrufen. W. J. Humphreys hat die Masse des meteorischen
Stoffes berechnet, die zur Erklärung des Phänomens genügen würde. Die
Ziffer, die er gefunden hat, steht ziemlich im Einklang mit der Menge der kosmischen
Teile, die täglich die Erde treffen. Diese Menge hat man durch direkte Beobachtung
geschätzt.

Verschiebungen innerhalb des periodischen Systems der Elemente. Einer
der führenden Gelehrten auf dem Gebiete der Radiumforschung, Professor Soddy,
hat sich über eine Frage ausgesprochen, die durch die überraschenden Ergebnisse
der Untersuchungen über die Strahlungsvorgänge brennend geworden ist. Die Gelehrten
müssen jetzt eingestehen, daß die alte Lehre von den Elementen eine unheilbare
Erschütterung erfahren hat, nachdem der Nachweis geliefert
worden ist, daß ein Element durch langsame Zersetzung in ein anderes übergeht.
Damit ist aber auch die Axt an die Wurzel eines Baumes gelegt, in dessen Schatten
sich die Naturforschung seit langer Zeit so wohl gefühlt hat, daß sie ihn für unentbehrlich
gehalten hat. Das ist das periodische System der Elemente, dessen
Aufbau besonders zuverlässig erschien, da er nach dem berühmten Vorgang von
Mendelejew die Möglichkeit gab, das Vorhandensein von Elementen vorauszusehen
, ehe sie wirklich aufgefunden worden waren. Und danach kann man auch


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